Ein zunehmender Gegenwind von juristischer Seite schlägt derzeit in den USA dem Glücksspiel am Handy (Mobile Gambling) entgegen. Für das Marktwachstum sollten nun in den kommenden Jahren vorrangig Europa und Asien sorgen, prognostizieren die britischen Marktforscher von Juniper Research.
Die Prognosen mussten insgesamt kräftig zurückgeschraubt werden. „Die neuen Vorhersagen zeigen aber, dass es dort, wo es das Gesetz erlaubt, noch immer ein großes Potenzial für Handy-Glücksspiele gibt“, sagt Studienautor Bruce Gibson. Weltweit soll der Bruttowert der via Handy platzierten Wetten bis 2011 von derzeit 1,35 Milliarden Dollar auf 16,6 Milliarden Dollar steigen. Ursprünglich hatte Juniper allerdings einen Sprung auf mehr als 20 Milliarden Dollar prognostiziert.
Derzeit ist Europa mit einem Bruttowetteinsatz von 665 Millionen Dollar der größte Mobile-Gambling-Markt. Schon 2008 könnte aber der rasch wachsende asiatische Markt vorbeiziehen. Hier sollen 2011 bereits Wetteinsätze im Wert von 6,7 Milliarden Dollar sprudeln. Aufgrund der schwierigen rechtlichen Lage auf dem US-Markt verlagere sich der Fokus zunehmend auf Europa und Asien. Die beiden Regionen sollen 2011 für 80 Prozent des Gesamtmarktes verantwortlich zeichnen.
Doch auch in Europa sieht die Zukunft für den Mobile-Gambling-Markt längst nicht überall so rosig aus, wie es die Juniper-Studie andeutet. „Im deutschsprachigen Raum ist der Markt für Handy-Glücksspiele überhaupt noch nicht entwickelt“, erklärt Goldmedia-Analyst Michael Schmid. Insbesondere in Deutschland würden rechtliche Einschränkungen dafür sorgen, dass man von florierenden Mobilportalen von Glücksspiel-Anbietern noch weit entfernt sei.
„Das einzige europäische Land, in dem Mobile Gambling im großen Stil erlaubt ist, ist derzeit Großbritannien. Hier ist auch der Telefonvertrieb etabliert“, so Schmid. Dennoch sieht Schmid ebenso wie die Juniper-Analysten für den mobilen Glücksspielbereich einiges an Potenzial. Sollte sich etwa das Handy-TV etablieren, sei eine mögliche Konstellation ein Sportkanal, der sich über ein Wettangebot finanziere. „Das ist allerdings abhängig von den rechtlichen Rahmenbedingungen“, sagt Schmid.
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