Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Laut Ebay ist der Verkäufer in einem manipulierten Auktionsverfahren durch fingierte Höchstbieter nicht dazu verpflichtet, die Ware tatsächlich an den billigsten Käufer abzugeben. Auch die Provision erstattet das Auktionshaus nach eigenen Angaben bei Verdacht auf kriminelle Einflussnahme wieder zurück.
Ein Betroffener schildert einen Fall, bei dem wenige Sekunden vor Ablauf der Auktion der gebotene Preis für eine hochwertige Digitalkamera plötzlich um mehr als die Hälfte zurückfiel. Scheinbar hatte ein Käufer im letzten Moment kalte Füße bekommen. Dem Verkäufer fiel aber auf, dass keines der übrigen Gebote für die Kamera über 2000 Euro lag. Der Verdacht auf Manipulation schien sich zu erhärten.
Allerdings beließ es das Auktionshaus nach Rückfrage des irritierten Kunden bei allgemeinen Tipps, die dieser künftig bei Auktionsverfahren beachten sollte. Der geprellte Auktionator wurde lediglich schriftlich darauf aufmerksam gemacht, dass die Maximalgebote der übrigen Bieter auch weiterhin für andere Teilnehmer nicht sichtbar seien und lediglich die aktuellen Gebote angezeigt würden. Ein Verweis auf das Rücktrittsrecht vom Vertrag unterblieb.
Doch was nützt schon dem gelinkten Verkäufer die vom Kundenservice vorgeschlagene Funktion „Artikel beobachten“, wenn der Interessent sein Gebot bis wenige Sekunden vor Auktionsende jederzeit widerrufen kann? Gerade bei höherpreisigen Waren wären klare, transparente und sichere Spielregeln wünschenswert.
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