Amazon plant Einstieg in Medikamentenhandel

Amazon prüft den Einstieg in den deutschlandweiten Online-Handel mit Arzneimitteln. „Grundsätzlich sind alle Produktkategorien für uns denkbar, die der Kunde online kaufen will. Auch der Einstieg in den Handel mit rezeptfreien Medikamenten“, sagte Ralf Kleber, Geschäftsführer von Amazon Deutschland, der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“. Damit würde Amazon in die Domäne der niederländischen Online-Versandapotheke Docmorris eindringen. Amazon Deutschland plane außerdem eine Ausweitung des Sortiments nach Vorbild der US-Mutter.

13 Produktkategorien bietet Amazon Deutschland gegenwärtig. Denkbar sei die Einführung von Autozubehör und -ersatzteilen, Bekleidung und Nahrungsmittel, so Kleber weiter. In den USA stehen 36 Kategorien zur Verfügung. Wegen des Rekord-Weihnachtsgeschäfts gehe man zuversichtlich ins neue Jahr. Die Quartalszahlen und einen Jahresausblick werde die Muttergesellschaft Amazon.com voraussichtlich am 1. Februar bekannt geben.

Die europaweit tätige Versandapotheke Docmorris zeigt sich indes entspannt. „Docmorris ist so eine starke Marke und hat so viele Kunden, dass uns Amazons Einstieg keine Sorge bereitet“, sagt Christian Becker, Sprecher von Docmorris Deutschland. Die Kundenanzahl beziffert Becker auf 800.000. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 1,9 Millionen Rezepte eingegangen, so „Euro am Sonntag“. Auch der Jahresumsatz 2006 gibt Docmorris keinen Grund zur Sorge: Er soll um 17,1 Prozent auf 178 Millionen angestiegen sein.

Auch Docmorris weitet sein Geschäft aus. Der Versandhändler baut derzeit ein Vor-Ort-Geschäft in Deutschland auf. Das Unternehmen hat bereits zwei deutsche Apotheken, im saarländischen St. Wendel sowie in Flensburg, als Markenpartner gewinnen können. Die laut eigenen Angaben europaweit größte Versandapotheke bietet rezeptfreie Medikamente bis zu 30 Prozent günstiger an und erlässt Kunden die Hälfte der Zuzahlung rezeptpflichtiger Medikamente.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

41 Minuten ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago