Die Mitglieder der IEEE-Arbeitsgruppe für den kommenden WLAN-Standard 802.11n haben bei ihrem jüngsten Meeting für den gegenwärtigen Draft 2.0 gestimmt. Damit geht die Standardisierung des auch als „Wireless-N“ bekannten, schnellen Funk-LANs in die nächste Runde und könnte bald verabschiedet werden.
In den vergangenen Monaten wurden etwa 12.000 Kommentare zu den ersten Entwürfen abgearbeitet. Der gegenwärtige Draft enthält eine Reihe von Änderungen gegenüber den ursprünglichen Versionen 1.0 und 1.10. Hersteller, die schon Draft-n-Produkte am Markt haben, sowie deren Kunden können allerdings aufatmen, da der neue Draft zum Pre-802.11n kompatibel ist. Dies berichtet das Technikportal „Infoworld“.
Bereits seit Monaten drängt die Industrie, der die Standardisierung durch das IEEE zu langsam geht. Die Wi-Fi-Allianz will bereits im ersten Halbjahr 2007 mit der Zertifizierung von Geräten beginnen, um die Interoperabilität von bestehenden und künftigen Produkten auf Basis des n-Standards zu gewährleisten, wie es heißt. Üblicherweise wartet die Allianz die Absegnung durch IEEE ab. Nun wollen vor allem die Chipanbieter offensichtlich nicht zuviel Zeit verstreichen lassen. Bislang erhältliche Geräte stellen allerdings mangels Koordination sowohl Kunden als auch Erzeuger vor Probleme.
802.11n ist der erste WLAN-Standard, der in der Lage ist, mehr als 100 Megabit pro Sekunde zu übertragen. Diese Leistung wird durch die so genannte MIMO-Funktion (Multiple Input, Multiple Output) erreicht, bei der die Verbindung über mehrere parallele Antennen aufrechterhalten wird und somit ein extrem hoher Durchsatz mit äußerst geringer Fehlerrate erzielt wird. Hersteller wie Netgear, D-Link oder Linksys haben bereits Produkte nach Pre-n-Spezifikation auf dem Markt.
Auch einige Computerhersteller haben in aktuellen Geräten bereits die neuen Chipsätze eingebaut, ohne sie jedoch zu aktivieren. Technikexperten warnen allerdings vor einem zu frühen Umstieg. „Wer jetzt Produkte kauft, bei denen es nicht sicher ist, ob sie mit dem endgültigen n-Standard kompatibel sind, der sucht förmlich nach Problemen“, sagt Stan Schatt, Analyst bei ABI Research.
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