Wimax-Strategie dringend gesucht

Noch ist unklar, welchen Einfluss Wimax auf die Mobilfunkindustrie haben kann. Die Provider sollten allerdings bereits jetzt Strategien entwickeln, wie sie in Zukunft mit der Breitband-Funktechnologie umgehen wollen, raten die Analysten von In-Stat. Eine Wimax-Strategie sei die wichtigste Entscheidung, die Mobilfunkunternehmen seit der Einführung der 3G-Technologie zu treffen hätten. Wimax könne zum großen Konkurrenten oder Verbündeten aufsteigen, oder sich aber als Ladenhüter entpuppen.

„Für die Mobilfunkanbieter gibt es keinen Grund, überstürzt auf die Entwicklung von Wimax zu reagieren“, meint dagegen Jürgen Kaack, Chef der Unternehmensberatung STZ-Consulting Group. Wimax werde zunächst in Regionen mit fehlender DSL-Versorgung und zudem als Alternative zum Teilnehmer-Anschluss angeboten. Der Wettbewerb für die Mobilfunkbetreiber bleibe durch Wimax eher begrenzt. Eher stelle Wimax eine komplementäre Ergänzung für Applikationen mit Bedarf an schneller und mobiler Datenübertragung dar. „Wimax kann allerdings durchaus auch den Mobilfunkbetreibern Konkurrenz machen, obwohl der Hauptwettbewerber von Wimax der DSL-Festanschluss ist“, so Kaack.

Noch muss Wimax mit einigen Herausforderungen kämpfen. „Dazu gehören die unterschiedlichen Standards, verschiedene Frequenzeinstellungen in den Ländern sowie die teuren Endgeräte“, so In-Stat-Analyst Allen Nogee. „Aber das fixe Wimax ist schon da, und mobiles Wimax wird in den nächsten Jahren kommen.“ Mit der Sprachtelefonie via Wimax sei allerdings nicht vor 2009 zu rechnen. Sollte es dann zu einem Kräftemessen mit den Mobilfunkbetreibern kommen, müssten diese die Preise für ihre mobilen Datendienste senken, zeigt sich In-Stat überzeugt. Die derzeitigen Preise seien aber ohnehin nicht zu halten.

Geht es nach den Analysten der Unternehmensberatung Steria Mummert Consulting, wird sich Wimax in Deutschland bereits in den kommenden Jahren zum Milliardengeschäft entwickeln. Bis 2011 könnte die mobile Breitbandtechnologie ein Marktvolumen von rund einer Milliarde Euro erobern. Allein der Umsatz mit Wimax-Hardware soll bis 2008 an der Milliardengrenze kratzen. „Damit wird der neue Funknetzstandard dann in etwa die gleiche Bedeutung einnehmen wie WLAN heute“, meint Harald Boveland, Telekommunikations-Experte bei Steria Mummert Consulting.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

3 Stunden ago

Black Friday: Zahl der ominösen Shopping-Websites steigt

Unsichere Websites und Phishing-Mails in Verbindung mit Black Friday können kauffreudigen Konsumenten zum Verhängnis werden.

4 Stunden ago

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

11 Stunden ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

1 Tag ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

1 Tag ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

1 Tag ago