Revolution in der Softwareindustrie: Open Source als Geschäftsmodell

Der Einfluss von Open Source hat fast die gesamte Software-Branche erfasst, in erster Linie durch das Linux-Betriebssystem. Aber auch Entwicklungstools und Infrastruktur-Software, mit der man Websites und Geschäftsapplikationen betreibt, sind mittlerweile oft quelloffen. Fast alle großen Software-Unternehmen, darunter IBM, Oracle, Sun Microsystems und Novell, haben zumindest einige Aspekte von Open Source übernommen.

Eine Handvoll anderer Unternehmen probiert ein Open-Source-Modell mit Packaged Applications aus, darunter Sugar CRM, ein Unternehmen, das Customer Relationship Management-Software verkauft. Andere Beispiele finden sich im Bereich Enterprise-Resource-Planning-Applikationen (ERP) wie Compiere und Open MFG.

Laut Raven Zachary, Analyst der 451 Group, entschließen sich die meisten Software-Unternehmen dazu, nur ein Segment ihrer Produktlinien mit einem Open-Source-Modell zu vertreiben. Das restliche Geschäftsmodell bleibt oft unangetastet. Der Erfolg solcher Open-Source-Modelle stehe keineswegs fest, aber der Druck des Markts in Richtung der einen oder anderen Form von Open Source sei stark, erklärte er weiter.

„Es gibt Fälle, bei denen ein Unternehmen durch den Wechsel zu Open Source zusätzliches Risikokapital oder neue Kunden gewinnen konnte. Bis jetzt haben wir noch keine Bruchlandung beobachtet“, sagte Zachary. Aber „die Hürde ist für ein Startup-Unternehmen ziemlich hoch“.

Zachary sagt, dass viele kleinere Unternehmen geradezu dazu gezwungen sind, eine Strategie kostenloser Produkte einzuführen. Große Anbieter wie Oracle und SAP können mit laufenden Wartungs- und Supporteinnahmen rechnen, während Unternehmen mit wenig Kunden viel stärker von Lizenzeinnahmen abhängig sind. „Die einzige Möglichkeit konkurrenzfähig zu sein, ist, auf Open Source oder Software als Dienstleistung umzustellen – also etwas Revolutionäres zu tun“, so Zachary. „Man muss etwas tun, um Nachfrage zu erzeugen.“

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ZDNet.de Redaktion

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