Revolution in der Softwareindustrie: Open Source als Geschäftsmodell

Bei der Einführung eines Open-Source-Geschäftsmodells müssen einige Hürden genommen werden. Es reicht nicht, für die Allgemeinheit bestimmten Code bereitzustellen und „Sponsoring“ zu betreiben. Befürworter von Open-Source-Anwendungen berichten etwa, dass der Verlust von Lizenzeinnahmen, speziell bei teurer Unternehmenssoftware, durch niedrigere Betriebskosten ausgeglichen werden muss. Im Allgemeinen bedeutet das, bei Gehältern und beim Marketing zu sparen.

So hat Aras zum Beispiel alle Stellen im Vertrieb gestrichen und ersetzt sie durch Application Engineers, die den Kunden bei Sachfragen Hilfestellung bieten. Das sind „ohnehin die Leute, mit denen die Kunden sprechen wollen. Sie möchten nicht mit einem Vertriebsmenschen reden“, so Schroer.

Ein anderes Unternehmen, das den Sprung in die Open-Source-Sphäre wagen wird, ist Iona Technologies, das Integrations-Middleware an große Unternehmenskunden verkauft.
2005 hat Iona beschlossen, ein Open-Source-Projekt für seine javabasierte Integrations-Middleware zu entwickeln. Seit letzten Monat stehen Support-Dienstleistungen für diese kostenlos erhältlichen Produkte zur Verfügung.

Die Entscheidung, zu Open Source überzugehen, war mit einigen Risiken verbunden. Das seit 1991 bestehende Unternehmen ist in puncto Open Source nämlich ein ziemlicher Neuling und muss noch zeigen, dass es mit reinem Support-Geschäft Geld verdienen kann. Das bestätigt auch Peter Zotto, CEO des Unternehmens. Aber dieser Schritt habe dazu beigetragen, dass Iona, das mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, auf dem Markt wieder „bedeutend“ wurde.

Durch die Übernahme einiger Open-Source-Elemente betrachten Kunden und andere Anbieter Iona als Speerspitze des Branchentrends, so seine Überzeugung. Beispielsweise wurde Iona eingeladen, sich neben Branchengrößen wie IBM, BEA und Oracle an wichtigen Standard-Arbeitsgruppen zu beteiligen. „Seit dem Tag, an dem wir das Open-Source-Vorhaben ankündigten, verschafft es uns mehr Marketing und Popularität, als zehn Millionen Dollar es hätten tun können. Obwohl wir noch keine Einnahmen damit erzielt haben“, sagte Zotto. Sogar Wall-Street-Analysten seien von dem Plan begeistert gewesen, trotz der potenziell verlorenen Einnahmen.

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ZDNet.de Redaktion

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