Der weltweite Markt für so genannte Ultra-Low-Cost-Handys, die zum Preis von unter 20 Dollar über die Ladentische gehen, soll in den kommenden Jahren förmlich explodieren. Nach den Prognosen der US-Marktforscher von ABI Research soll 2011 bereits jedes vierte verkaufte Mobilfunkgerät ein solches Billigsthandy sein. Der Absatz klettert der Studie zufolge auf mehr als 330 Millionen Stück.
Mehr als die Hälfte der Geräte würden naturgemäß in den aufstrebenden Wachstumsmärkten Asiens, Afrikas und Osteuropas verkauft . Indien werde in puncto Billigsthandys bis 2011 zum größten Markt aufsteigen. Hier soll der Absatz innerhalb der kommenden fünf Jahre von neun Millionen auf 116 Millionen Handys klettern.
„Die steigende Nachfrage nach den Billigsthandys hat der Mobilfunkindustrie einen schnellen Weg zu einem größeren Marktanteil in den Wachstumsmärkten beschert“, erklärt ABI-Analystin Shailendra Pandey. „Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass die Handyproduzenten nun einen größeren Anteil dieser Geräte herstellen und verkaufen müssen, was sich negativ auf ihre Gewinne auswirkt.“ Das Engagement im Billig-Segment drückt auch auf die Margen der Mobilfunkanbieter, da die Nutzer der Billigsthandys naturgemäß auch weniger für die Mobilfunknutzung ausgäben.
Allerdings müssten sowohl die Betreiber als auch die Gerätehersteller unbedingt solche Geräte anbieten, um die Bekanntheit ihrer Marke in den Wachstumsmärkten zu steigern. Auf lange Sicht ließen sich dort nur so Wachstum und Profitabilität erzielen, heißt es in der ABI-Studie. Damit steht der langfristige Nutzen über den kurzfristigen Kosten, die nach Expertenmeinung ohnehin nicht übermäßig hoch ausfallen. „Unprofitable Posten wie die Billigsthandys werden in die höheren Margen bei den teuren Handys miteinkalkuliert und fallen deshalb nicht so ins Gewicht“, beruhigt Erste-Bank-Analyst Rene Jürgen Ulamec. Außerdem gebe es etwa in Indien oder China bereits eine wohlhabende Schicht, die bereit sei, für hochwertigere Handys oder Autos auch mehr Geld auszugeben.
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