Experten: Sicherheit ist kein Kaufgrund für Vista

Sicherheitsexperten sehen in den neuen Sicherheitsfeatures von Windows Vista keinen Grund, 200 Dollar für ein Vista-Upgrade auszugeben und ein gut funktionierendes Windows XP mit Service Pack 2 zu ersetzen.

„Wenn XP-Nutzer die aktuellen Updates nutzen, gibt es keinen Grund, Windows Vista sofort zu kaufen“, sagte David Milman, Geschäftsführer von Rescuecom. „Wir raten zu einem Vista-Upgrade, wenn man sich einen neuen Computer anschafft. Das ist wirtschaftlicher und praktischer.“ Der Gartner-Analyst John Pescatore beurteilt dies ähnlich. „Wer den Internet Explorer 7 auf seinen XP-SP2-PC installiert und die üblichen Sicherheitsprogramme wie Firewall und Antiviren- und Antispywareanwendungen einsetzt, der kann zusammen mit den Sicherheitsupdates einen perfekt abgesicherten PC haben.“

Microsoft hatte schon vor einem Jahr damit begonnen, die Sicherheitsfeatures von Vista herauszustellen. Vista sei die sicherste Windowsversion aller Zeiten. „In Bezug auf Sicherheit ist Vista dem aktuellen Windows XP Lichtjahre voraus“, erklärt Pete Lindstrom, Analyst bei der Burton Group. „Der Markt entscheidet, wie wichtig die Sicherheit ist. Zuletzt gab es keine größeren Probleme mit Betriebssystemen, und der Markt vergisst schnell.“

Die Experten sind sich aber einig, dass für die Neuanschaffung eines Computers Windows Vista die erste Wahl sei. Dies gelte sogar für den Vergleich mit einem Mac, sagte David Lichtfeld, ein Experte für Sicherheitslöcher. „Während XP SP2 die Oberfläche absichert, geht Vista deutlich tiefer. Es ist ein wesentlich größerer Schritt als das SP2“, sagte der unabhängige Sicherheitsexperte Dan Kaminsky. Kaminsky gehörte zu einer Gruppe von Hackern, die von Microsoft beauftragt waren, die Sicherheitseinrichtungen in Vista zu knacken. „Wir habend das erledigt, was Microsoft von uns verlangt hat. Die Sicherheitsfachleute haben Microsoft jahrelang kritisiert, und Microsoft hatte es auch verdient, kritisiert zu werden. Jetzt haben sie aber zugehört.“

Trotz allem Lob ist Windows Vista nicht fehlerfrei. Microsoft hat die ersten Sicherheitsupdates noch vor dem Release der endgültigen Version veröffentlicht. „Auch wenn wir davon überzeugt sind, dass Vista das beste erhältliche Betriebssystem ist, habe ich nie Zweifel daran gelassen, dass das System nicht idiotensicher ist und geknackt werden kann“, schrieb Jim Allchin, Co-President bei Microsoft für den Bereich Platform und Services, in einem Microsoft-Firmenblog.

Einige Experten kritisieren, dass gewisse Sicherheitsfeatures für die High-End-Versionen von Vista reserviert sind. Nur die teuerste Version, Vista Ultimate, bietet die maximalen Sicherheitsmöglichkeiten.

ZDNet.de Redaktion

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