Der Lernsoftware-Hersteller Blackboard hat angekündigt, keine rechtlichen Schritte gegen Open-Source-Projekte einleiten zu wollen, die seine Patente nutzen. Gleiches gelte für Schulen, die in Eigenregie eine auf Blackboard-Patenten basierende Managementsoftware zur Verwaltung von Kursen, Noten oder Klausurfragen entwickelt hätten.
„Blackboard hat von Anfang an gesagt, dass sich seine Bemühungen zum Schutz geistigen Eigentums nicht gegen Schulen, Universitäten oder die Open-Source-Community richten. Dieses Versprechen wird nun schriftlich fixiert“, erklärte Blackboard-Chefjustiziar Matthew Small.
Richard Fontana, Anwalt des Software Freedom Law Centers (SFLC), das im November vergangenen Jahres die erneute Prüfung eines Blackboard-Patents durch die amerikanische Patentbehörde beantragt hatte (ZDNet berichtete), beurteilte die schriftliche Erklärung des Lernsoftware-Herstellers eher kritisch. „Blackboard hätte Verantwortung zeigen und eine klare, bedingungslose Zusage geben sollen, seine Patente nicht gegen Open-Source-Software geltend zu machen“, so Fontana. „Doch stattdessen hat man lediglich ein undurchschaubares Dokument mit diversen Einschränkungen verfasst.“
Dem Schriftstück zufolge sei das Unternehmen beispielsweise weiterhin ermächtigt, gegen Open-Source-Lösungen vorzugehen, die zusammen mit anderer Software vertrieben werde. „Diese unklar formulierte Klausel deckt im Grunde alle Gegebenheiten ab, unter denen Open-Source-E-Learning-Software genutzt wird“, sagte Fontana.
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