Flexibler durch Container: Virtualisierung ohne Emulation

Die Zuteilung der Systemressourcen ist tatsächlich dynamisch. Plattenplatz, verfügbarer Hauptspeicher und Prozessorleistung können im laufenden Betrieb einer Containermaschine verändert werden, ohne dass diese neu gestartet werden muss. Dies ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber Voll- und Paravirtualisierung.

Grundsätzlich teilen sich bei einer Containervirtualisierung alle Containermaschinen die gesamten Ressourcen. Besitzt der Hostcomputer 4 GByte RAM, 1 TByte Festplattenspeicher und vier Prozessoren, so stehen diese kompletten Ressourcen allen Containermaschinen jederzeit zur Verfügung.

Diese Ressourcen werden von der Virtualisierungssoftware lediglich „quotiert“, so dass eine Containermaschine nicht beispielsweise 95 Prozent des freien Plattenplatzes verwenden kann. Dies erlaubt eine unter Voll- oder Paravirtualisierung unerreichte Flexibilität.

Allerdings gibt es auch Einschränkungen. Updates und Servicepacks können in der Regel nicht für jeden Container einzeln zur Verfügung gestellt werden, sondern werden zentral auf der Hostmaschine eingespielt. Man muss sich also entscheiden, ob man ein Update oder Servicepack für alle Containermaschinen einspielt – oder für gar keine.

Natürlich gibt es keine Regel ohne Ausnahme. Updates, die nur solche Dateien verändern, die nicht direkt mit dem Kernel interagieren und selbst keinen neuen Kernel mitbringen, können auch einzeln in jeden Container eingespielt werden. Dies ist relativ wichtig, wenn man in einer Containermaschine eine Software betreibt, die mit einem bestimmten Update oder Servicepack nicht kompatibel ist. Schaut man sich beispielsweise die mindestens wöchentlich erscheinenden Updates von Microsoft an, so lässt sich nicht ohne weiteres vor dem Update erkennen, ob dieses global in der Hostmaschine oder einzeln in jeden Container installiert werden kann.

Zu guter Letzt muss erwähnt werden, dass bestimmte Updates von der Virtualisierungssoftware unterstützt werden müssen. Dazu gehört unter anderem der Internet Explorer 7. Für regelmäßige Updates ist eine umfangreiche Testumgebung daher unerlässlich.

Page: 1 2 3 4

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

6 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

6 Tagen ago

1 Million Dollar: Apple zahlt Prämie für Hack seiner Apple Intelligence Server

Ein neues Bug-Bounty-Programm beschäftigt sich mit Apples Private Cloud Compute. Prämien gibt es unter für…

7 Tagen ago

Apple stopft 28 Sicherheitslöcher in iOS und iPadOS 18

Betroffen sind alle aktuell unterstützten Apple-Smartphones und -Tablets. Schwachstellen in iOS und iPadOS erlauben unter…

1 Woche ago

Mandiant warnt vor Angriffen auf Zero-Day-Lücke in FortiManager-Appliances

Sie erlaubt Diebstahl von Daten. Bedrohungsakteure könnten FortiManager-Appliances kompromittieren, um Unternehmensumgebungen anzugreifen.

1 Woche ago

Gartner: Halbleiterumsätze steigen 2025 voraussichtlich um 14 Prozent

Speicherchips und GPUs für KI-Server beflügeln das Wachstum. Die Nachfrage aus dem Automobil- und Industriesektor…

1 Woche ago