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Linux-Handheld fürs Web: Nokia N800 Internet Tablet

Als Nokia gegen Ende 2005 das Internet Tablet 770 ankündigte, sorgte dies für einiges Erstaunen. Denn das Gerät war durchaus eine Neuerung für den Handyspezialisten: Das Linux-basierte 770 passte in eine (etwas geräumigere) Jackentasche, verfügte über ein Display im Breitformat, nicht aber über eine Tastatur oder einen SIM-Erweiterungssteckplatz. Sonderlich beeindrucken konnte das Nokia 770 zwar nicht, vor allem wegen seiner lahmen Performance, aber nichtsdestotrotz erfreute es sich unter Linux-Fans einer gewissen Beliebtheit.

Nokia ist beim Linux-basierten Internet-Tablet-Format (Maemo) geblieben und kommt jetzt mit einem Produktupdate auf den Markt, wobei das Gerät in die illustre „N-Serie“ eingereiht wird, also die High-End-Geräte, zu denen auch andere Experimente wie das kameraorientierte N90 gehören. Das N800 ist auf jeden Fall ein eleganteres Gerät als sein Vorgänger. Die Leistungen haben sich auch verbessert, aber das durfte der potenzielle Käufer wohl erwarten.

Design

Das N800 ist ein Gerät im Tablet-Stil, dessen Look & Feel irgendwo zwischen einem Windows Mobile Pocket PC im Querformatmodus und einer Spielekonsole wie der Sony Playstation Portable angesiedelt ist. Allerdings fehlt dem N800 die Unmenge an Tasten einer Spielekonsole, und es ist deutlich größer als die meisten aktuellen Pocket PCs. Mit Abmessungen von 75 mal 114 mal 13 Millimetern und einem Gewicht von 206 Gramm ist es etwas zu sperrig und schwer, um es bequem in der Jackentasche mitzunehmen.

Die Frontseite des N800 ist silberfarben. Hinter einer durchbrochenen Abdeckung, die mehr als die Hälfte der Fläche der Einrahmung einnimmt, verbergen sich zwei Lautsprecher. Das berührungsempfindliche Display misst 10,5 Zentimeter in der Diagonalen, hat eine Auflösung von 800 mal 480 Pixeln und eine Farbtiefe von 16 Bit (65.536 Farben). Links neben dem Display befindet sich eine Reihe von Bedientasten, von denen die meisten mit zwei Funktionen belegt sind, je nachdem, ob man sie nur kurz antippt oder längere Zeit gedrückt hält.

Die oberen Bedienelemente bestehen aus einem Navigations-Pad mit einer Auswahltaste in der Mitte, die beim Surfen im Internet zum Scrollen dient. Darunter befinden sich drei Tasten. Eine ruft ein Onscreen-Menü für die aktuelle Anwendung oder Aktion auf, die zweite dient als Zurücktaste, während die dritte als Umschalttaste ermöglicht, zwischen laufenden Anwendungen zu wechseln oder sie zu beenden. Ein längerer Druck auf diese Taste führt zurück zum Hauptbildschirm.

Die übrigen Bedienelemente finden sich an den Seiten des Geräts: Die Oberseite beherbergt den Einschaltknopf, Tasten zum Zoomen sowie eine Taste zum Deaktivieren der zahlreichen Seitenmenüs auf dem Bildschirm, wenn man diesen im Vollbildmodus nutzen möchte. Hinzu kommt ein Mikrofon.

An der rechten Seite sind die Anschlussbuchsen für Kopfhörer und Stromversorgung untergebracht sowie ein Schlitz zur Aufnahme des Stifts für den Touchscreen. Mit einer Fingerspitze kann das Internet Tablet teilweise schneller, aber jedenfalls ergonomischer bedient werden.

Auf der Rückseite gibt es einen raffinierten Aufsteller, so dass man das N800 wie einen Monitor auf dem Schreibtisch positionieren kann. Dieser Aufsteller verbirgt zwei weitere Anschlüsse: einen Mini-USB-Anschluss rechts sowie einen Schlitz für SD-Karten an der unteren Kante. Ein zweiter Einsteckschlitz für SD-Karten befindet sich unter der Akkuabdeckung (immerhin nicht unter dem Akku selber), so dass man reichlich Möglichkeiten zur Speichererweiterung hat. Mit einem geeigneten Adapter können Kartenformate bis Micro-SD-Größe bei beiden Einsteckplätzen verwendet werden. Die Karten lassen sich im laufenden Betrieb auswechseln.

An der linken Seite ist auf den ersten Blick nichts zu entdecken, aber wenn man einen kleinen runden Bereich nahe der Oberkante drückt, sprint eine winzige Webcam mit VGA-Auflösung hervor, die für Videotelefonie über das Internet genutzt werden kann.

Das N800 wird mit einer Schutzhülle geliefert, einer Mini-SD-Karte (128 MByte), Stereokopfhörern, einem Anschlusskabel für den PC sowie einer Kurzanleitung. Wer ein ausführliches Handbuch braucht, muss es sich per Download von Nokias Website besorgen.

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ZDNet.de Redaktion

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