Die USA sind weltweiter Vorreiter in Sachen Virtualisierung. Europa hinkt bei dieser Technik noch hinterher, wenngleich sich auch hierzulande Unternehmen vermehrt für den Einsatz virtualisierter Systeme interessieren. Dies besagt eine aktuelle Studie von Forrester Research.
Lediglich 35 Prozent der europäischen Unternehmen haben bereits virtualisierte Systeme im Einsatz oder testen sie zumindest. In den USA liegt dieser Wert mittlerweile bei 51 Prozent. Sonja Reindl-Hager, Sprecherin des Virtualisierungs-Spezialisten Vmware, führt dies auf die kulturelle Herangehensweise an neue Technik zurück: „In den USA ist man viel schneller bereit, neue Technologien umzusetzen, während man sich in Europa im Durchschnitt eher zurückhält“. In Deutschland eingesetzte Systeme müssen geprüfte Systeme sein. „Niemand würde hier eine 1.0-Version installieren.“
Der Einsatz von virtuellen Systemen ist in Europa zwar noch nicht stark verbreitet, jedoch konstant steigend. Die Vergleichsstudie aus dem Jahr 2005 wies für den europäischen Raum eine um fünf Prozent niedrigere Verbreitung aus. „Die Virtualisierung hat in den vergangenen drei Jahren einen starken Anklang gefunden“, bestätigt Reindl-Hager die Forrester-Zahlen.
Argumente dafür seien vor allem die Einsparungen an Platz und Betriebskosten in Rechenzentren. „Zudem können vorhandene Serverstrukturen mit virtuellen Maschinen besser ausgenützt werden“, so die Vmware-Sprecherin. Wird die Kapazität eines Servers, auf dem nur eine Applikation läuft, nur zu 15 bis 20 Prozent genutzt, so lasse sich die Auslastung durch Virtualisierung auf 80 bis 90 Prozent hochschrauben.
Mehr als 50 Prozent der Befragten fiel auf die Frage nach bekannten Herstellern für Virtualisierungssoftware Vmware ein. Etwas mehr als die Hälfte plant, in Zukunft auch Vmware-Systeme zu implementieren. 11 Prozent gaben Hewlett-Packard an, für IBM und Microsoft interessierten sich neun Prozent und Dell hatten acht Prozent auf ihrer Liste. Oftmals komme aber auch hier letztlich Vmware-Software zum Zug, schreibt der Autor der Studie.
Reindl-Hager führt diese für Vmware so positiven Zahlen auf die Fokussierung des Unternehmens auf strategische Kundenprodukte zurück. „Wir haben unser Vertriebsteam gestärkt und bieten unseren Kunden gezielten Service.“
Abgesehen von der Konsolidierung von großen Serveranlagen halten virtuelle Systeme auch im KMU-Bereich Einzug. „Wir bieten seit dem vergangenen Jahr Vmware-Server und Vmware-Player zum kostenfreien Download an und sind sehr erfolgreich damit. Bislang konnten wir über 1,5 Millionen Downloads verbuchen“, sagt Reindl-Hager. Die Strategie, die Technik damit bekannt zu machen, ging voll auf. Der Consumermarkt ist noch weiter weg, obwohl Vorteile auch in diesem Segment leicht auszumachen sind. So können virtuelle Maschinen beispielsweise für sicheres Internet-Surfen verwendet werden. Dabei läuft der Browser in einer abgekapselten, virtuellen Maschine. Viren, Trojaner oder auch Spyware landen beim unvorsichtigen Nutzer dann zwar auf dem virtuellen System, haben jedoch keine Chance, das eigentliche Betriebssystem zu infizieren.
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