Microsoft plant Kauf eines Video-Sharing-Dienstes

Eine Woche nach dem Start von Microsofts Videowebseite Soapbox berichten gut informierte Quellen, dass sich das Unternehmen auf der Suche nach passenden Akquisitionen befinde. Mit der Video-Sharing-Website Revver habe das Unternehmen auch schon ein passendes Ziel ausgemacht.

Bereits letzten Monat hätten Direktoren von MSN die Firmenzentrale von Revver in Los Angeles besucht. Auf Nachfrage hat Rob Bennett, General Manager der Entertainment- und Videosparte bei MSN, den Besuch bestätigt. Weitere Details wollte er jedoch nicht bekannt geben.

Neben Microsoft soll sich auch DivX mit seinem Videodienst Stage6 für Revver interessieren. Das Interesse beider Unternehmen beruht auf einer von Revver entwickelten Technik, mit der ermittelt werden kann, ob in Videos eingebettete Werbung angeschaut worden ist.

Auch wenn die Quellen nicht von einem kurzfristigen Kauf von Revver durch Microsoft ausgehen, so zeigen die Gespräche den Handlungsbedarf bei beiden Unternehmen.

Revver hatte zu den ersten Videodiensten gehört, die mit ihrem Angebot Geld verdienen konnten. Inzwischen gehört Revver aber nicht einmal mehr zu den Top-20 der Video-Sharing-Dienste und hat vor allem mit der Konkurrenz durch Youtube zu kämpfen. Die Versuche des Unternehmens, Amateurfilmer und Hollywoodstudios zur Veröffentlichung ihrer Filme auf Revver zu bewegen, hatten nur eingeschränkten Erfolg. Die Hollywoodstudios lehnten es ab, ihre Premium-Inhalte auf derselben Plattform zu veröffentlichen wie Videoamateure, erklärte eine Quelle.

Microsofts Bennett hat erklärt, dass Microsoft trotz späten Eintritts in den Video-Sharing-Markt nicht als Startup gelten könne. „Wir verdienen mit Streaming-Video seit 2004 Geld“, sagte Bennett. „MSN hat zwölfmal mehr Besucher als Youtube. Wir haben das größere Publikum, und wir kennen unser Publikum. Die MSN-Webseiten bieten Tausende Möglichkeiten, um mit Videostreaming Geld zu verdienen.“

In der jetzigen, frühen Entwicklungsphase sieht Soapbox aus wie alle Video-Webseiten. Als besonderes Feature, das Youtube nicht bietet, können die Besucher bei Soapbox Videos anschauen, während sich nach weiteren Filmen suchen.

ZDNet.de Redaktion

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