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Google greift Microsoft mit „Softwarekasten“ an

Obwohl schon lange die Forderung nach einem Paket mit nur wenigen Werkzeugen erhoben wird, um eben Texte zu schreiben, Berechnungen durchzuführen und die elektronische Post zu bearbeiten, konnte Microsoft nicht darauf eingehen. Redmond würde mit einem abgespeckten Produkt sein eigenes Paket „Office“ kannibalisieren und damit eine gefährliche Tendenz für die Aktie von Microsoft einläuten.

In diese Lücke stößt Google. Dabei ist das neue Angebot eine konsequente Fortsetzung der bisherigen Softwarepläne des ebenfalls mächtigen Suchmaschinenanbieters. So kann man schon seit geraumer Zeit die Funktionen Textverarbeitung und Tabellenkalkulation direkt über das Netz nutzen. Der Preis für die kostenlose Nutzung wird durch die Belästigung mit Werbung bezahlt. Nun geht Google den nächsten Schritt und bietet das Paket „Apps“ gegen Gebühr vor allem Firmen an.

Zwei wesentliche Punkte unterscheiden die beiden Modelle stark voneinander. Das eine ist der Platz, wo Software und Daten abgespeichert werden, das andere ist das Kostenmodell:

  • Bei Google Apps laufen alle Komponenten – das Programm, aber auch die Datenspeicherung – auf den Servern von Google. Bei Microsoft findet alles auf dem Arbeitsplatzrechner (Desktop) statt. Dazu kommt natürlich auch bei Microsoft im Hintergrund die Unterstützung von bestimmten Servern wie dem E-Mail-Server Exchange. Doch auch der ist im Unternehmen installiert.
  • Beim Kostenmodelle für Firmenanwender war in der US-Presse zu lesen, dass der jährliche Preisunterschied zwischen 50 Dollar pro Anwender bei Google und 225 Dollar bei Microsoft Office liegen soll. Nach Angaben von Marktbeobachtern ist dabei zu bedenken, dass beim Google-Modell erhebliche Kosten für die Administratoren entfallen.

Es sind genau diese beiden Punkte, mit denen sich die Verantwortlichen in den Unternehmen, aber auch die Nutzer in kleinen Büros oder Einzelkämpfer auseinandersetzen müssen. Die Frage der Kosten ist eine Frage des Firmen-Budgets für IT. Grundlegender scheint die Frage der permanenten Verfügbarkeit der Programme und die der Speicherung der Daten auf den Google-Servern.

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ZDNet.de Redaktion

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