IBM vernetzt Open-Source-Entwickler

Mit dem Jazz-Projekt versucht IBM, an seinen Erfolg mit Eclipse anzuknüpfen. Eclipse ist bekanntlich ein Open-Source-Entwicklungs-Framework, das von zahlreichen Software-Anbietern und Programmierern verwendet wird. 2001 hatte IBM ein Konsortium gebildet, das ein Framework für die Entwicklung von Add-ons für Entwicklungswerkzeuge zur Verfügung stellt. Mittlerweile haben eine Open-Source-Organisation und mehrere Software-Unternehmen – darunter IBM selbst – Eclipse übernommen und Plugins für bestimmte Zwecke entwickelt – etwa für die Arbeit an Datenbanken oder das Schreiben von Webanwendungen mit AJAX.

Laut Sabbah beabsichtigt IBM mit Jazz den Quellcode für ein „Framework“ offenzulegen. Damit sollen auch Dritte Erweiterungen erstellen können. Die Jazz-Software solle sowohl mit Eclipse als auch mit nicht-Eclipse-basierter Software wie etwa Microsoft Visual Studio funktionieren, sagte Sabbah. Ziel sei es, bestehende Webstandards für das Jazz-Projekt zu nutzen, etwa Sicherheitsprotokolle für Web-Services. Die Software selbst könne im gehosteten Modus über das Internet oder innerhalb eines Unternehmensnetzwerks ausgeführt werden.

O’Grady weist darauf hin, dass webbasierte Quellcode-Managementsysteme- und Tool-Projekte, beispielsweise Sun Microsystems‘ Netbeans, vermehrt Collaboration-Funktionen zur Verfügung stellen. Das Unternehmen Collabnet biete bereits einen gehosteten Service für die Software-Entwicklung durch verteilte Entwicklerteams an. Glaubt man jedoch Sabbah, wird das Jazz-Projekt einen größeren Anwendungsbereich abdecken als das derzeitige Angebot von Collabnet. Nach Meinung von O’Grady verfügt Jazz über einiges Potenzial, da die meisten Entwicklungstools entwickelt worden seien, als Webtechnologien wie AJAX oder auch Instant Messaging noch in den Kinderschuhen steckten.

„Für die Eclipse-Community wäre es großartig, eine wirkliche Open-Source-Grundlage für die nahtlose Vernetzung verteilter Teams zu haben“, so O’Grady. „Aber die Frage lautet, wo sie die Linie ziehen zwischen dem, was Open Source sein soll, und dem, was sie lieber für sich behalten wollen.“

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ZDNet.de Redaktion

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