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Virtualisierung stoppt Vormarsch der Billig-Server

Die Verkäufe von Low-End-Serversystemen haben sich im Schlussquartal 2006 dramatisch eingebremst. Aktuellen Berechnungen der Marktforscher von IDC zufolge hat der Absatz von x86-Servern, die etwa beim Betreiben von Websites zum Einsatz kommen, lediglich um 1,1 Prozent auf 1,85 Millionen Systeme zugelegt. Im dritten Quartal hatte dagegen noch ein Plus von 8,8 Prozent zu Buche gestanden. IDC-Analyst Matt Eastwood machte für die Abschwächung insbesondere den Einsatz von Virtualisierungssoftware verantwortlich, die es den IT-Experten ermöglicht, die Auslastung der vorhandenen Server zu steigern.

„Es ist klar, dass sowohl große als auch kleine Organisationen rund um den Globus aggressiv investieren, um ihre IT-Infrastruktur zu vereinfachen und zu virtualisieren“, sagt Eastwood. Die Marktbeobachter von Gartner sehen allerdings für den Rückgang der Wachstumsraten im Einstiegssegment neben dem Trend zur Virtualisierung weitere wichtige Faktoren. Laut Gartner-Chefanalyst Jeffrey Hewitt überlegen die Kunden derzeit eher den Umstieg auf Server mit Vier-Kern-Technologie und zögern deshalb mit dem Kauf von Systemen.

Der Gesamtmarkt ist trotz der Schwächephase bei den x86-Servern weiter im Aufwind begriffen. Der Umsatz kletterte im vierten Quartal 2006 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,2 Prozent auf 15,2 Milliarden Dollar (11,5 Milliarden Euro). Die Verkaufszahlen stagnierten allerdings. Auf das Gesamtjahr gerechnet, konnte der anhaltende Run auf Midrange- und High-End-Systeme im Unternehmensbereich den Servermarkt auf ein neues Umsatzhoch seit dem Jahr 2000 pushen. Laut IDC stieg der weltweite Serverumsatz um zwei Prozent auf 52,3 Milliarden Dollar. Die Absatzzahlen legten um 5,9 Prozent auf 7,5 Millionen Server zu.

IBM hat seine Führungsposition auf dem Servermarkt mit einem Marktanteil von 37,9 Prozent behauptet, musste aber leichte Einbußen hinnehmen. HP konnte dank der guten Performance seiner Proliant-Server seinen zweiten Platz verteidigen und kam auf einen Marktanteil von 26,8 Prozent. Mit einem Umsatzplus von 24,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal hat sich Sun im Schlussquartal 2006 an Dell vorbei auf den dritten Rang geschoben. Sun hält jetzt 9,7 Prozent, Dell noch 9,4 Prozent der Marktanteile.

Bei den Betriebssystemen macht Linux weiter Dampf. Linux-Server haben im vierten Quartal Umsätze in Höhe von 1,8 Milliarden Dollar eingespielt und damit 15,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit stieg der Marktanteil der Linux-Server auf 11,9 Prozent am gesamten Serverumsatz. Windows-Server verzeichneten ein Umsatzplus von 9,4 Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar und kommen auf einen Marktanteil von 34,9 Prozent. Das Unix-Segment konnte mit einem Plus von 2,8 Prozent aufwarten. Das bedeutet einen Umsatz von 5,1 Milliarden Dollar und einen Marktanteil von 33,5 Prozent. Satte Zuwächse verzeichnete laut IDC darüber hinaus der Blade-Markt. Blade-Server verbuchten im vierten Quartal einen Umsatz von 788 Millionen Dollar und damit um 18,2 Prozent mehr als noch im Vorjahreszeitraum.

ZDNet.de Redaktion

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