Das US-Heimatschutzministerium hat am Donnerstag in einer lange erwarteten Bekanntmachung erste Details zu den neuen digitalen Ausweisen veröffentlicht, die bis 2013 flächendeckend in den Vereinigten Staaten eingeführt werden sollen. Das Ministerium will bis zu diesem Zeitpunkt eine nationale Datenbank anlegen, die detaillierte Informationen zu allen 240 Millionen in den USA zugelassenen Autofahrern enthält.
Die so genannten Real-ID-Cards sollen unter anderem die Anschrift jedes Fahrers enthalten. Alle Informationen werden sowohl auf der Vorderseite des Ausweises abgedruckt als auch in einem zweidimensionalen Strichcode auf der Rückseite hinterlegt. Der Strichcode wird jedoch nicht verschlüsselt sein, damit Geschäfte wie Banken oder Bars die benötigten Ausweisinformationen problemlos auslesen können.
Eine Integration von RFID-Tags wird ebenfalls erwägt. Das Heimatschutzministerium prüft derzeit, ob und wie sich die RFID-Technologie parallel zu dem geplanten Strichcode realisieren lässt.
Darüber hinaus arbeitet das Ministerium an einer Standardisierung der Ausweise. So sollen die Real-ID-Cards beispielsweise ein einheitliches Design oder Farbschema aufweisen.
Alle US-Bundesstaaten sollen bis zum 7. Oktober 2007 einen Plan vorlegen, ob und wie sie das 2005 vom Kongress verabschiedete Real-ID-Gesetz umsetzen wollen. Falls sich ein Bundesstaat dagegen entscheidet, werden seine Bürger ab dem 11. Mai 2008 ihre Ausweise nicht mehr zum Besteigen von Flugzeugen oder zum Betreten staatlicher Gebäude nutzen können. Bis zum 31. Dezember 2009 haben die Staaten Zeit, die Umsetzung des Real-ID-Acts nachzuweisen.
Datenschützer, liberale Gruppen und einige Staatsbeamte hatten bereits vor der Vorstellung der Regularien (PDF) erhebliche Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Kosten im Falle einer Einführung der digitalen Ausweise geäußert. Am Mittwoch hatte die National Governors Association einem Antrag der Senatorin Susan Collins zugestimmt, der die Verfügungsgewalt des Heimatschutzministeriums dahingehend einschränken soll, dass es die Bundesstaaten nicht zur Umsetzung des Real-ID-Gesetzes zwingen kann.
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