Oracle übernimmt Hyperion: Kunden steht ungemütliche Phase bevor

Oracle kauft Hyperion für 3,3 Milliarden Dollar: Das ist die bisher größte Übernahme im Markt für Business Intelligence (BI). Die Transaktion kommt jedoch nicht überraschend. Bereits vor acht Monaten hatte Larry Ellison in einem Interview angekündigt, dass Oracle an der Übernahme eines großen Business-Intelligence-Anbieter interessiert ist. Damals nannte er allerdings Business Objects, nicht Hyperion.

Das Business Application Research Center (BARC), ein Spin-off der Universität Würzburg, hat sich die Übernahme genauer angesehen: Die Transaktion stehe in einer Reihe mit großen, manchmal überhasteten, Konsolidierungen im BI-Markt. So sei Hyperion selbst das Ergebnis einer Reihe von Übernahmen gewesen, eine Sammlung von Produkten aus mehr als zehn Ursprungsunternehmen (Appsource, Alcar, Arbor, Brio, Decisioneering, IMRS, Pillar, Razza, Sapling, Sqribe und Upstream). Bei Oracle werde Hyperion einem BI-Stall beitreten, der Produkte der früheren IRI Software, Nquire (später Siebel Analytics) und Oracles Discoverer umfasst.

Es gebe eindeutige Überlappungen in Oracles neuem BI-Portfolio: beispielsweise habe man mehrere, verschiedene relationale Reporting- und Konsolidierungs-Werkzeuge und mehrere OLAP-Server. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass alle weiter bestehen werden.

Ironischerweise habe Hyperion die letzten 18 Monate damit zugebracht, seine vielen Werkzeuge in die neue System 9 Plattform zu integrieren. Jetzt müsse Oracle damit von vorne anfangen, sein undurchsichtiges BI- und CPM-Portfolio zu vereinen und zu rationalisieren, und dann mit anderen Werkzeugen und Applikationen zu integrieren. Dies könnte eine ungemütliche Phase für Oracle-Produkte und ihre Anwender werden. Deren Einwände könnten die Integrationsbemühungen weiter verlangsamen.

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ZDNet.de Redaktion

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