Intel: „Systemarchitektur wird zur Chiparchitektur“

ZDNet: Glauben Sie, dass sich die Konvergenz bis zu dem Punkt fortsetzt, an dem es nur noch einen Chip mit einem Modebit gibt, der dann mit Core und Itanium kompatibel ist)?

Gelsinger: Davon ist nicht unbedingt auszugehen. Es soll jedoch erreicht werden, dass diese Prozesse möglichst zur Normalität werden.

ZDNet: Was ist bei Intel der Stand der Debatte zu heterogenen gegenüber homogenen Multicores?

Gelsinger: Ich gehe davon aus, dass diese Debatte sicherlich noch bis 2020 weitergeht. Die aktuellen Prognosen agen, dass unterschiedliche Marktsegmente bei dieser Diskussion jeweils zu einer anderen Lösung kommen werden. Das kann man sich heute zwar noch nicht so vorstellen, aber es wird sicherlich so sein, und diese Diskussion lässt sich nach IDF (Intels Entwicklerforum, d. Red) auch viel einfacher führen. Die nächste Diskussionsreihe in dieser Angelegenheit wird bestimmt erst nach dem 17. April stattfinden.

Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass das untere Ende der Produktionslinie kleine homogene Cores aufweisen wird. In Bezug auf den mittleren Bereich der Produkte ließe sich sagen, dass große Cores zwar für die Leistung wichtig sind, sich die kleinen Cores jedoch effizienter zur Bewältigung bestimmter Teilbereiche der Arbeiten eignen. Man könnte sich bestimmte integrierte Anwendungen vorstellen, bei denen zwar große Cores vorhanden sind, diese jedoch auch Spezial-Cores für andere, speziellere Anwendungen wie XML-Beschleunigung oder Paketverarbeitung umfassen. Verschiedene Bausteine von kleinen Cores bis hin zu großen Cores und speziellen Cores. Es gibt jetzt zahlreiche Auswahlmöglichkeiten für das Marktsegment hinsichtlich der verfügbaren Kombinationen.

ZDNet: Würden nicht ein kompliziertes Design und bestimmte Prüfwerkzeuge erforderlich sein, um eine große Programmbibliothek mit sehr komplexen Cores zu verwalten? Ist das nicht ein einschränkender Faktor in Bezug auf die Schnelligkeit, mit der die Entwicklung voranschreiten kann?

Gelsinger: Natürlich. Die Prüfung ist bereits jetzt ein hemmender Faktor und wird sich nachhaltig darauf auswirken, wann neue Produkte auf dem Markt eingeführt werden. Dies scheint auch zukünftig der Fall zu sein, obwohl u erwarten ist, dass sich eine gewisse Erleichterung durch formelle Prüfverfahren und Formalisierung in Sachen Verbindung auf dem Chip ergeben wird. Ganz in der Nähe der CPU werden starke Ansauggeräusche zu hören sein…

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ZDNet.de Redaktion

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