Intel: „Systemarchitektur wird zur Chiparchitektur“

ZDNet: Warum ist hier kein Quantensprung möglich, wie dies bei der Kommunikation der Fall war? Das hieße, die Best Practices würden einfach übernommen, die Altlasten blieben außen vor?

Gelsinger: Solche Quantensprünge lassen sich aktuell nicht feststellen, aber die üblicherweise benötigte Zeitspanne von fünf Jahren wird jetzt bei diesen Szenarien viel kürzer werden und möglicherweise nur noch ein oder zwei Jahre dauern. Es werden jedoch ganz erstaunliche Fortschritte erzielt.

Wenn man sich einmal ein Rechenzentrum in Baidu ansieht, wird man feststellen, wie eindrucksvoll so ein Zentrum wirklich ist. Wenn man aus Indien hört, dass bereits 2008 ein Petaflop-Computer auf den Markt kommen wird, dann ist das absolut eindrucksvoll für ein Land, das noch gar nicht so lange in der Hochleistungscomputerwelt mitmischt. Und Indien könnte durchaus zur Nummer zwei beziehungsweise Nummer drei weltweit aufrücken. Die Herausforderung für sie besteht darin, mit China zu konkurrieren, aber auch mit dem Norden, und beide Konkurrenten haben bei der Installation ihrer IT-Infrastrukturen viele Impulse gegeben.

ZDNet: Ab wann wird die Leistung für kleinere Rechenzentren, die nur über eine Handvoll von Servern verfügen, zum Problem?

Gelsinger: Wenn man lediglich von 30 oder 40 Servern spricht, ist Leistung sicherlich nicht das wichtigste Thema. Es geht dabei lediglich um eine Differenz von wenigen Hundert Dollar pro Jahr. Die Menschen sind jedoch in Sachen Umwelt besorgt. Entsprechend werden diese Prioritäten vor die erzielbaren Einsparungen gestellt.

Wenn es um das Rechenzentrum von Google geht, könnte man von einigen Millionen Dollar an Betriebskosten pro Jahr sprechen. Und das Unternehmen versucht, sich im Rahmen seiner Firmenpositionierung selbst ganz vorne in Sachen umweltfreundliches und umweltbewusstes Unternehmen zu platzieren. Man kann davon ausgehen, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen wird.

Es wird zu einer Digitalisierung der Industrien kommen. Amazon wird sich zu einem Einzelhändler mit gigantischen Ausmaßen entwickeln. Google ist darauf aus, die ganze Welt zu digitalisieren. Die Umweltauswirkungen dieser Rechenzentren werden zunehmend auch für die Regierungen ein Problem, da die Umweltprobleme ganz allgemein immer wichtiger werden.

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ZDNet.de Redaktion

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