Zukunftsoption: ERP auf Basis von Open-Source-Software

Das grundsätzliche Interesse an Open Source bei Anwendern ist enorm. Laut Gartner erwägen zwölf Prozent der Unternehmen, die sich mit Open-Source-Software (OSS) beschäftigen, auch deren Einsatz für Enterprise Resource Planning (ERP). Doch erwägen heißt noch lange nicht benutzen.

Allerdings gibt es bereits Open-Source-ERP-Projekte in Anwenderunternehmen. Laut Forrester handelt es sich dabei oft um kleine Unternehmen, denen der vorgefundene Funktionsumfang reicht und die vor allem wegen des günstigen Preises zur OSS greifen – genauer gesagt, weil sie kostenlos aus dem Netz geladen werden kann.

Bei größeren Unternehmen kann OSS mit seinen Preisen dagegen kaum punkten. Angesichts des Aufwands für den Auswahlprozess, Implementierung, Schulung und Wartung fallen die Anschaffungskosten kaum ins Gewicht. Insofern unterscheidet sich auch das Open-Souce-Geschäftsmodell wenig von denen der herkömmlichen Anbieter. Auch SAP erwirtschaftet rund 40 Prozent des Umsatzes mit Wartung.

Auf das größte Interesse stößt Open Source aber bei Unternehmen mit ausgeprägtem Programmier-Know-how im eigenen Hause. Das sind zum einen Dienstleister, die die ERP-Halbfertigware in ERP-Projekten für Kunden nutzen, um das Rad nicht immer neu erfinden zu müssen. Zum anderen sind es Anwenderunternehmen, die aufgrund ihrer Branche einen extrem hohen Anpassungsaufwand treiben. Bei Software, die im Sourcecode vorliegt, ist das für Dienstleister wie Anwenderunternehmen naturgemäß einfacher, als wenn man einen Hersteller bitten müsste, proprietären Code umzuschreiben. Das gilt insbesondere, wenn der Anwender ein kleiner Mittelständler und der Lieferant ein Weltkonzern wie SAP ist.

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ZDNet.de Redaktion

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