Mobilfunk: Wachstumsmärkte bringen 285 Millionen Neukunden

Pakistan und Bangladesch haben im vergangenen Jahr die höchsten Wachstumsraten unter allen Mobilfunk-Wachstumsmärkten gemeldet. Mit einem Nutzerzuwachs von 147 bzw. 135 Prozent legten sie deutlich stärker zu als beispielsweise Brasilien oder Vietnam. Dies geht aus einer aktuellen Analyse der Telekom-Informationsplattform Lightreading.com hervor. Weltweit findet mehr als die Hälfte des weltweiten Mobilkundenwachstums in Schwellenländern statt, allein 2006 wurden in den zehn größten Wachstumsmärkten rund 285 Millionen neue Teilnehmer gewonnen.

Die Top Zehn der Mobilfunk-Wachstumsmärkte führten im vergangenen Jahr jedoch erneut Indien und China an. Beide setzen sich mit der Anzahl zusätzlich gewonnener Mobilfunkteilnehmer deutlich von anderen Wachstumsmärkten ab. Indiens Mobilfunkmarkt umfasste Ende 2006 bereits 149,5 Millionen Teilnehmer (plus 97 Prozent). Mit dieser Steigerung schaffte es das 1,1 Milliarden-Einwohner-Land China von der Spitze des Rankings abzulösen. Neben dem wachsenden Mittelstand garantieren auch die weltweit niedrigsten Mobilfunkgebühren von rund 0,02 Dollar (1,5 Cent) pro Minute weiteres Wachstum. Da erst 15 Prozent der Bevölkerung ein Mobiltelefon besitzen, ist noch keine Marktsättigung absehbar.

China bleibt mit 461,08 Millionen Mobilfunknutzern auch 2006 der weltgrößte Mobilfunkmarkt. 67,68 Millionen neue Teilnehmer (plus 17,2 Prozent) wurden allein im vergangenen Jahr gewonnen. Das Wachstum fiel 2006 jedoch schwächer aus als in den Jahren zuvor, was auf die langsam eintretende Sättigung in städtischen Regionen zurückzuführen ist. Im Vergleich zu diesen beiden Wachstumsmärkten verzeichnete man 2006 am reifen US-Markt 23 Millionen zusätzliche Mobilfunkteilnehmer.

Mit deutlichem Abstand belegte 2006 Pakistan den dritten Platz. Während man 2003 erst 2,8 Millionen Mobilfunkkunden zählte, erhöhte sich diese Zahl im vergangenen Jahr auf insgesamt 48,29 Millionen (plus 147 Prozent). Russlands 140 Millionen Einwohner verfügten 2006 über insgesamt 151,92 Millionen SIM-Karten (plus 21 Prozent). Demnach bleibt Russland der größte europäische Mobilfunkmarkt und belegt unter den zehn größten Wachstumsmärkten den vierten Platz. Russische Mobilfunkbetreiber setzen vermehrt auf Datendienste und angepasste Tarifpakete, um das Wachstum am gesättigten Markt voranzutreiben.

Auf den weiteren Plätzen des Rankings folgen Indonesien mit insgesamt 65 Millionen Mobilfunknutzern, die Ukraine (49,21 Millionen), Brasilien (99,92 Millionen), Bangladesch (21,76 Millionen), Nigeria (30 Millionen) und Vietnam (22,5 Millionen). Das Marktwachstum wird laut Lightreading in den zehn Ländern von Wirtschaftswachstum, Liberalisierung sowie der verstärkten Nachfrage nach Kommunikationsinfrastruktur in bisher unterversorgten Regionen begleitet. Wächst die Mobilfunkabdeckung in einem dieser Länder um zehn Prozent, so legt auch das Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozent zu.

ZDNet.de Redaktion

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