Das IT-Business befindet sich im Wandel, befand der Bitkom, und das spiegle auch die diesjährige CeBIT wieder: Beratung, Wissensvermittlung und Networking würden immer wichtiger. ZDNet-Autoren jedoch machten gegenteilige Trends aus: Einerseits entwickelten sich Consumer-Themen wie etwa „Telematics & Navigation“ in Halle 11 oder der größte Plasma-Bildschirm von Panasonic in Halle 1 zum Besuchermagneten, andererseits dominierten traditionelle Themen die Business-IT.
Der Trend zurück zu den Wurzeln der IT machte es der service-orientierten Architekturen mit dem extra eingerichteten Ausstellungsbereich „SOA World“ in Halle 4 nicht leicht: Kaum ein Aussteller wagte mehr, sich das Thema SOA offensiv ans Revier zu heften – zu gereizt ist mittlerweile die Stimmung der Anwender. Sie fordern nach zwei Jahre währendem propagandistischen Dauerfeuer komplette und einfach umzusetzende Lösungen, keine (noch nicht) haltbaren Versprechen.
In ihre Schranken verwiesen wurde auch Linux und Co: Die Aussteller des „Linuxpark“ in Halle 5 mögen zwar wie üblich ein hohes Interesse vermelden – wenngleich es nie wieder eine Massenhysterie um den Pinguin geben wird wie Ende der 90er Jahre, als der Suse-Stand regelrecht belagert worden war. Tatsache aber ist, dass die großen Tiere der Branche, allen voran die SAP – aber auch die Linux-Unterstützer HP (nicht auf der Messe vor Ort) und IBM – Open Source mittlerweile als Nischenprodukt anerkannt haben. Einen „Tsunami“ quer durch die Softwarebranche, wie sie der geschiedene Jboss-CEO Marc Fleury ausmachte, oder eine „Revolution“ in der Softwareindustrie, wie sie gerne von Analystenhäusern wie Gartner ausgemacht wurde, scheint bestenfalls vertagt, wahrscheinlich aber abgeblasen. Mehrere hochrangige Manager äußerten vielmehr ihre Erwartung einer großen Klage durch Microsoft gegen diverse Distributoren der freien Software.
Weitere Themen, die sich kaum mehr hervorwagten: Utility-Computing – dieses Jahr ersetzt durch das neue Trendthema Virtualsisierung – und RFID. Anstelle letzterem versuchte sich „Web 2.0“ als Hype zu etablieren.
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