Ein großer Streit bahnt sich zwischen den zwei Software-Giganten Oracle und SAP an: Das US-Unternehmen wirft den Walldorfern Hacking-Attacken und den Diebstahl geistigen Eigentums vor. Die Amerikaner haben SAP inzwischen vor einem US-Gericht verklagt.
Die Vorwürfe wiegen schwer: SAP soll sich in das Kunden-Support-Center von Oracle gehackt und dort tausende Software-Produkte illegal heruntergeladen haben. Das deutsche Unternehmen will sich erst zu den Vorwürfen äußern, wenn Einblick in die Klageschrift besteht. Dazu haben die Walldorfer jetzt Gelegenheit: Oracle hat die 44-seitige Klageschrift ins Netz gestellt.
An der Börse zeigt man sich über die Klage des US-Riesen nicht beeindruckt: Der Aktienkurs von SAP stieg vorbörslich um ein halbes Prozent auf 34,30 Euro.
Oracle will Ende November eine ungewöhnliche Download-Aktivität in seinem Support-Center für die ehemaligen Peoplesoft- and J.D.-Edwards-Kunden beobachtet haben. Insgesamt sollen mehr als 10.000 illegale Downloads stattgefunden haben – durchgeführt wurden sie von Kunden, deren Support-Verträge bereits ausgelaufen waren oder kurz vor dem Auslaufen standen. Laut der Klageschrift führt die IP in einigen Fällen zu einer SAP-Niederlassung in Texas. Die SAP-Mitarbeiter hätten Login-Daten von Peoplesoft- und J.D.-Edwards-Kunden verwendet, jedoch falsche Mail-Adressen und Telefonnummern hinterlassen, so der Vorwurf.
Konkret sollen die Angestellten des Konkurrenten an vier Tagen jeweils über 1800 Produkte herunter geladen haben. Normale Kunden würden sich jedoch nur 20 Programme im Monat ziehen. Die beiden Firmen sind Klagen gegen Konkurrenten indes gewohnt: 1999 hatte SAP Siebel verklagt, ein Jahr später ging Oracle gegen Microsoft vor.
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