USA: Aus für Handys in Flugzeugen

Die US-Kommunikationsbehörde FCC hat sich gegen die Verwendung von Mobiltelefonen in Flugzeugen ausgesprochen. Als offizieller Grund gab die FCC ungelöste technische Probleme an, die der Einsatz von Handys in der Luft bereite. So sei das System ursprünglich so entworfen worden, dass Mobiltelefone mit einem Handymast Kontakt aufnehmen. Befinde man sich nun mehrere Kilometer hoch in der Luft, dann könne das Telefon theoretisch zu mehren Masten gleichzeitig Kontakt aufnehmen, mit unvorhersehbaren Folgen für das Netz am Boden. Auch sei weiterhin unklar, welche Interferenzen durch das Anfunken des Netzes von Flugzeugen aus zu erwarten seien, so FCC-Chairman Kevin J. Martin.

Während in den USA die Zeichen damit weiterhin gegen den baldigen Einsatz von Mobiltelefonen in Flugzeugen stehen, sind die Anzeichen in Europa und dem Rest der Welt freundlicher, dass es noch in diesem Jahr zu Pilotprojekten kommt. „Wir warten zwar immer noch auf das endgültige OK von den diversen Luftfahrtbehörden, sind aber weiterhin zuversichtlich, Mobiltelefonie ab Sommer 2007 auf Emirates-Flügen anbieten zu können“, sagt Steve Double, Sprecher von Aeromobile. Emirates wollte ursprünglich in einzelnen Flügen bereits im Januar 2007 mit dem mobilen Dienst aufwarten, musste das geplante Angebot aufgrund der ausstehenden Bestätigungen durch die Behörden aber verschieben.

Neben den technischen und sicherheitstechnischen Vorbehalten werden zunehmend auch kritische Stimmen laut, die sich aus sozialen Gründen gegen die Einführung von Mobiltelefonie über den Wolken aussprechen. So haben sich bereits Tausende von Menschen bei der FCC gemeldet, die während des Fluges nicht von Telefongesprächen des Sitznachbarn gestört werden wollen. Auch dem Emirates-Ausrüster Aeromobile sind diese Kritikpunkte bekannt: „Wir verstehen natürlich die Bedenken der Fluggäste“, sagt Double. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass In-Flight-Telefone schon seit Jahren an Bord von Flugzeugen zu finden und nie als störendes Element diskutiert worden seien.

Mit der Einführung des neuen Systems würden Telefonate billiger. Zudem obliege es später immer noch dem Flugpersonal und der Fluglinie, das System zu bestimmten Zeiten freizugeben oder auszuschalten. Auch sehe das System vor, die Anzahl der gleichzeitig telefonierenden Gäste auf fünf oder sechs Personen zu begrenzen, so Double.

ZDNet.de Redaktion

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