Playstation 3 und Linux: Der Cell-Prozessor beherrscht beides

ZDNet: Was ist mit Unix? Den dem Cell sehr verwandte Power5+-Prozessor hat IBM erst im vergangenen Sommer in seine Flagschiffe, die p5-590- und p5-595-Server, eingebaut. Und die laufen unter AIX.

Bacher: Es gibt keine Pläne für AIX auf Cell. Linux erfüllt alle Zwecke. Es wurde schon vor Jahren eingesetzt, um den Chip zu entwickeln und Einheiten auf dem Chip explizit zu testen. Linux skaliert sehr hoch und ist flexibel. Insofern ist es genau das richtige Betriebssystem für Cell.

ZDNet: Als Sie im Sommer 2005 diverse Spezifikationen von Cell offengelegt haben, wurde auch über die Einsatzmöglichkeiten spekuliert. Ich erinnere mich, dass ein Supercomputing-Projekt, basierend auf einem Cluster aus Playstations, im Gespräch war.

Engler: Im Playstation-Umfeld passiert eine Menge. Gerade erst hat ein Professor in den USA acht Playstations zu einem kleinen Cluster verbunden. Das ist technisch möglich. Unsere Lösung an der Stelle heißt jedoch Blades. Im Herbst wird IBM ein neues Cell-Blade vorstellen, das massiv skaliert. Sie werden 14 Blades in ein Chassis einbauen können. Die Gehäuse können übereinander oder nebeneinander gestellt werden – einem Cluster steht damit nichts im Wege.

ZDNet: Der Cell eignet sich also ganz konkret für Cluster – gibt es eine Art Vorzeigeprojekt?

Engler: Ganz konkret kann man ein Projekt des Los Alamos National Lab (LANL) nennen. Dabei werden jeweils auf einen Opteron-Prozessor von AMD zwei Cell-Chips gepackt. Von dieser Kombination gibt es mehrere tausend Stück.

ZDNet: Opteron und Cell in Verbindung? Wieso denn das?

Engler: Warum geht man einen solchen Weg? Man könnte natürlich auch nur Cell nehmen. Die Idee bei dem Projekt in Los Alamos ist es aber, den Cell als Accelerator zu benutzen. Bestimmte Workload bekommt der Cell und exekutiert sie sehr schnell. Andere Workloads werden eben besser vom AMD-Prozessor verarbeitet.

ZDNet: Aber kann Ihnen das Recht sein? Ich meine, Sie wollen doch den Cell als eigenständige Marke positionieren.

Engler:Es ist ein Projekt des LANL. Und das Lab hat entschieden, diesen Weg zu gehen.

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ZDNet.de Redaktion

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