Beliebtheit im Web 2.0 funktioniert nach eigenen Regeln

Selbstinszenierung ist ein wichtiger Bestandteil von Internetcommunities wie Youtube oder Myspace, die oft mit dem Begriff Web 2.0 zusammengefasst werden. Wer auf Youtube besonders beliebt ist, wurde vergangene Woche festgestellt, als User die besten Videos des Jahres 2006 kürten. Dabei sei deutlich geworden, dass Beliebtheit und Berühmtheit im Netz nach anderen Regeln funktionieren als im „echten Leben“, kommentiert die Zeitung „Die Welt“.

Selbstdarstellung im Internet ist alltäglich geworden: man zeigt Videos, führt Online-Tagebücher und präsentiert seinen – im besten Fall weitläufigen – Freundeskreis. Traditionelle Rezepte für Berühmtheit funktionieren in dieser Welt jedoch nur begrenzt. Es reicht nicht, schön zu sein oder bereits in der „Realität“ ein Star zu sein. Die beliebtesten Videos auf Youtube zeigen, dass Originalität und Einzigartigkeit im Netz viel wichtiger sind. Ein wenig peinliche Selbstdarstellung und absurder Humor scheinen die besten Rezepte zu sein, um auf Youtube ein Star zu werden.

Wer berühmt wird, entscheiden die User, die sich mitunter nicht für jene Videos entscheiden, die qualitativ am besten sind. Ein Beispiel dafür ist das „beste Musikvideo“, bei dem die Sängerin Terra Naomi starr von einer Webcam sitzt und mit schlechter Beleuchtung und in unvorteilhaftem Winkel aufgenommen wird. Doch die Youtube-Community ließ sich trotz allem vom eingängigen Song und der charaktervollen Stimme überzeugen. Auch die Gewinner des „besten Videos“, zwei junge Männer, die sich Smosh nennen, lieferten nicht unbedingt einen innovativen Beitrag. Doch sie konnten auf ihren Ruf innerhalb der Youtube-Gemeinde bauen, denn die beiden sind weithin bekannt und verkaufen sogar ihre eigenen T-Shirts.

In der Onlinewelt „Second Life“ lägen die Kriterien für Beliebheit allerdings etwas näher an traditionellen Kategorien, findet zumindest das New Yorker Künstlerpaar Eva und Franco Mattes. Sie stellten in ihrer Galerie die von ihnen ausgewählten dreizehn schönsten Avatare des Second Life aus. Dabei fiel die Wahl hauptsächlich auf schöne Frauenfiguren mit sehr vollen Lippen.

ZDNet.de Redaktion

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