Vorläufiges Verbot für Windows Vista in US-Behörden

ZDNet: Was genau prüfen Sie?

Szykman: Wir untersuchen ganz unterschiedliche Aspekte. Einer davon ist der Interoperabilitätstest. Damit stellen wir fest, ob Vista mit unseren bestehenden Netzwerken und anderen Rechnern gut zusammenarbeitet. Außerdem werden Anwendungstests durchgeführt, um zu gewährleisten, dass unsere geschäftskritischen Anwendungen auch tatsächlich unter Vista laufen. Zusätzlich prüfen wir unsere Möglichkeiten zur angemessenen Absicherung von Systemen, auf denen Vista ausgeführt wird.

Wir müssen außerdem sicherstellen, dass neben den Anwendungen auch die notwendigen Treiber für bereits bei uns vorhandene Ausstattung zur Verfügung stehen. Dann müssen geeignete Schulungen durchgeführt werden, sowohl für normale Benutzer als auch für unsere IT-Mitarbeiter. Diese müssen wissen, wie sie mit verschiedenen Problemstellungen und Hilfeanfragen umzugehen haben. Zudem werden Mitarbeiter für die Umsetzung der Implementierung geschult.

All diese Aspekte müssen wir sorgfältig untersuchen. Es geht hier schließlich nicht nur um irgendeine Software zum Rippen von Musik – die im schlimmsten Fall eben nicht richtig funktioniert. Wir betreiben geschäftskritische Anwendungen, deren Ausfall unseren gesamten Arbeitsablauf beeinträchtigen würde.

ZDNet: Gibt es etwas an Vista, das Ihnen besonders gut gefällt?

Szykman: Die in Vista integrierten Verschlüsselungsfunktionen können gerade im Zusammenhang mit den für Bundesbehörden geltenden Vorgaben sehr nützlich sein. Vor einer umfassenden Bewertung der Funktionalität und Wirksamkeit von Vista lässt sich dazu noch nicht viel sagen. Da aber derzeit eine Verschlüsselung bestimmter Datentypen sowie für Laptops vorgeschrieben ist, könnte sich diese Funktion durchaus als hilfreich erweisen.

ZDNet: Gibt es ein Merkmal von Vista, das Ihr Upgrade verzögern könnte?

Szykman: Nicht dass ich wüsste. Wir müssen abwarten, was die Tests ergeben und wie es mit Interoperabilität, der Verfügbarkeit von Treibern, dem Ausführen unserer Anwendungen und so weiter aussieht. Im Moment rechnen wir jedoch nicht mit besonderen Schwierigkeiten.

ZDNet: Haben Sie vorab schon bestimmte Bedenken?

Szykman: Ich denke, dass es da keine bereits vermuteten Problempunkte oder besonders brennenden Fragen gibt. Wir gehen relativ offen an das Ganze heran und sind einfach gespannt, was dabei herauskommen wird.

ZDNet: Haben Sie viele selbst entwickelte Anwendungen?

Szykman: Ja, ein paar. Wir versuchen aber soweit wie möglich mit fertig entwickelter, kommerzieller Software zu arbeiten. Einige Anwendungen sind aber auf unsere Anforderungen zugeschnitten.

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Bund meldet Fortschritte in der Netzversorgung

Die Bundesnetzagentur hat ihr Gigabit-Grundbuch aktualisiert. Drei von vier Haushalten sollen jetzt Zugang zu Breitbandanschlüssen…

3 Tagen ago

Vorinstallierte Schadsoftware auf IoT-Geräten

Mit dem Internet verbundene Digitale Bilderrahmen oder Mediaplayer können mit Schadsoftware infiziert werden und sind…

6 Tagen ago

iOS und iPadOS 18.2 beseitigen 21 Sicherheitslücken

Schädliche Apps können unter Umständen einen Systemabsturz auslösen. Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt eine Remotecodeausführung.

7 Tagen ago

Top-Malware im November: Infostealer Formbook bleibt Nummer 1

Sein Anteil an allen Infektionen steigt in Deutschland auf 18,5 Prozent. Das Botnet Androxgh0st integriert…

7 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome

Betroffen sind Chrome 131 und früher für Windows, macOS und Linux. Angreifer können unter Umständen…

7 Tagen ago

Data Analytics: Dienstleister wachsen zweistellig

Marktforscher Lündendonk erwartet für das Jahr 2025 ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 14,9 Prozent.

1 Woche ago