Vorläufiges Verbot für Windows Vista in US-Behörden

Das National Institute of Standards and Technology (NIST) ist in den USA zuständig für das Setzen von Standards für Regierungsstellen, etwa wenn es um den Einsatz von Verschlüsselungssoftware geht. Nun hat es – wie mehrere andere US-amerikanische Bundesbehörden – einen Aufschub für den Einsatz von Vista angekündigt. Die betroffenen Behörden benötigten noch ein wenig Zeit, bis das neue Betriebssystem von Microsoft ihre Anforderungen erfülle. Microsoft hat Vista Ende Januar auf den Markt gebracht.

Es ist durchaus üblich, dass große Organisationen wichtige Software-Updates zunächst einmal prüfen. Meist führen sie vor einem Upgrade umfangreiche Tests durch. Dies war bereits bei der Einführung von Windows XP der Fall, und ebenso bei der von Service Pack 2 für Windows XP.

Simon Szykman, CIO des NIST, war über gewisse Presseberichte verärgert, in denen die Entscheidung seines Instituts als schwerer Rückschlag für Microsoft dargestellt wurde. Szykman zufolge handelt es sich bei diesem Aufschub nur um die übliche Vorgehensweise. Im NIST plane man in jedem Fall den Einsatz von Vista auf zahlreichen PCs. Dennoch hatte Microsoft eigentlich eine rasche Übernahme von Vista durch Unternehmen vorhergesagt.

Das in Gaithersburg (Maryland) ansässige NIST beschäftigt rund 2900 Mitarbeiter, die durch etwa 1800 Gastwissenschaftler unterstützt werden. Szykman sprach mit CNET/ZDNet über die Pläne seines Instituts in Bezug auf Vista.

ZDNet: Wie lautet Ihre derzeitige Position bezüglich Windows Vista?

Szykman: Unsere Richtlinien untersagen derzeit den Benutzern die Installation oder Nutzung von Windows Vista. Dabei handelt es sich um eine vorläufige Maßnahme. Wir benötigen Zeit, um Vista ausführlich zu testen. Wir rechnen aber letztlich mit keinerlei Hindernissen.

ZDNet: Gilt das auch für Office 2007 und Internet Explorer 7?

Szykman: Für Office 2007 gibt es keine Richtlinie, die den Benutzern den Kauf und die Installation verbietet. Und wir führen auch keinen proaktiven Rollout dieser Software durch. In Bezug auf den Internet Explorer 7 haben wir den Benutzern empfohlen, noch kein Upgrade durchzuführen. Zudem raten wir dazu, Downloads und automatische Updates für IE 7 zu blockieren. Dies ist aber eine vorläufige Maßnahme, bis das Testen von Interoperabilität und Kompatibilität abgeschlossen ist. Bekanntermaßen funktionieren nicht alle webbasierten Anwendungen, die unter IE 6 laufen, auch unter IE 7. Deshalb müssen wir zuerst sicherstellen, dass unsere geschäftskritischen Anwendungen ausführbar beziehungsweise entsprechend aktualisierbar sind.

ZDNet: Wie lange dauert diese Testphase normalerweise?

Szykman: Das ist schwer vorauszusagen. Die Durchführung aller verschiedenen erforderlichen Testverfahren kann mehrere Monate dauern. Und je nach Verlauf der Tests können weitere Wartezeiten anfallen, bis Microsoft alle nötigen Patches oder Updates bereitstellt.

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ZDNet.de Redaktion

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