Im aktualisierten „Leitfaden zur Grünen Elektronik“ der Umweltorganisation Greenpeace hat Apple einmal mehr den letzten Platz der 14 marktrelevanten Hersteller eingenommen. Der Leitfaden gibt einen Überblick über die Umweltpolitik der Unternehmen in Bezug auf giftige Substanzen in Elektroprodukten sowie Recycling-Aktivitäten. Neben den auf dem Markt befindlichen Produkten werden auch die kommunizierten Zukunftsstrategien der Unternehmen beurteilt. Während Apple auf dem letzten Platz stagniert, hat sich der chinesische PC-Hersteller Lenovo seit dem ersten Ranking von den hinteren Rängen bis zur Topposition hinaufgearbeitet.
„Angesichts der wachsenden Elektronik-Müllberge in China ist es schön zu sehen, dass gerade ein chinesischer Hersteller eine Vorreiterrolle einnimmt und zumindest für die eigenen Elektroabfälle Verantwortung übernimmt“, erklärt Greenpeace-Toxikologin Zeina Alhajj. Von der schlechten Platzierung Apples zeigt sich Alhajj persönlich enttäuscht: „Apple ist das einzige Unternehmen, das sich keinen Millimeter bewegt hat und seit Veröffentlichung des Leitfadens rein gar nichts unternommen hat, um seine Recycling- und Abfall-Politik zu verbessern.“ Wie Lenovo bewiesen habe, könne man auch in kurzer Zeit einige Maßnahmen setzen, die über kurz oder lang zu einem umweltfreundlicheren PC führen und entsprechend honoriert werden.
Erneut gut abgeschnitten haben im aktuellen Ranking Nokia und Sony Ericsson, die auf den Plätzen zwei und drei gereiht sind. Als positiv vermerkten die Greenpeace-Analysten unter anderem das Vorhaben Sony Ericssons, ab Januar 2008 neben PVC und bromierten Flammschutzmitteln (BFR) noch weitere Giftstoffe aus ihren Produkten zu entfernen, die in einer aktuellen europäischen Richtlinie zum Elektromüll noch gar nicht aufgelistet sind. Mit Strafpunkten hat Greenpeace hingegen LG Electronics sowie Sony belegt, da deren Recycling-Politik nicht mit ihren Ankündigungen konform gehe.
Überzeugt zeigen sich die Greenpeace-Aktivisten allerdings davon, dass die Einführung des Leitfadens bereits Auswirkungen auf die Umweltpolitik der meisten Unternehmen gezeigt habe. „Das Ranking hat in der Industrie zu einer tollen Dynamik und großen Veränderungen geführt – es gibt ein regelrechtes Wetteifern um die ersten Plätze“, meint Alhajj. Man sei sich natürlich bewusst, dass es für Elektronikunternehmen nicht einfach sei, auf eine grünere Politik umzusteigen. Deshalb wolle man auch in Zukunft daran festhalten, nicht nur die auf dem Markt befindlichen Produkte zu beurteilen, sondern auch die geäußerten Absichten und Strategien der Unternehmen, wie mit giftigen Stoffen und deren Entsorgung in Zukunft umzugehen ist.
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