Enttäuschende Zwischenbilanz für weltgrößtes WLAN-Netz

Eine enttäuschende Bilanz zieht der Betreiber des weltgrößten stadtweiten WLAN-Netzes Wifly, Qware, in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh. Seit Inbetriebnahme des Drahtlos-Internet-Services vor rund 15 Monaten konnten lediglich 30.000 Kunden für den Dienst gewonnen werden. Ursprünglich hatte Qware mit rund 200.000 Kunden gerechnet. Als Gründe für das mangelnde Interesse gelten die schlechte Performance und die Konkurrenz durch kostenlose WLAN-Hotspots, schreibt der San Francisco Chronicle.

Bisher hat Qware 30 Millionen Dollar in das Prestige-Objekt gesteckt und mehr als 4200 Antennen errichtet. Nun will das Unternehmen mit einem kräftigen Ausbau der Netzinfrastruktur um neue Kundschaft buhlen. So soll die Anzahl der Antennen in diesem Jahr verdoppelt werden. Zudem hat Qware 1000 Geräte an Kunden verteilt, um die WLAN-Abdeckung in Gebäuden zu verbessern.

Nachhaltiges Wachstum soll allerdings über neue Services und Inhalte erreicht werden. Zu den Ideen gehören VoIP-Services oder Video-Applikationen. Mittlerweile bietet Qware mit P-Walker einen Service an, der es Playstation-Portable-Nutzern ermöglicht, via Internet zu spielen und Inhalte herunterzuladen.

Die Startschwierigkeiten von Wifly sorgen indes auch in den USA für Interesse. In San Francisco und Philadelphia sind ähnliche flächendeckende WLAN-Netze geplant. Einige der US-Business-Modelle setzen auf finanzielle Unterstützung durch Werbung, andere auf die Finanzierung durch Stadtverwaltungen.

Der kostenpflichtige Zugang allein dürfte die Kunden allerdings weniger abschrecken. „Wir vermarkten unser Hotspot-Modell seit vier Jahren erfolgreich. Die Bereitschaft zum Zahlen ist da“, erklärte etwa T-Mobile-Sprecherin Caroline Bergmann.

Allein in Deutschland stellen T-Mobile und T-Com mehr als 8600 Hotspots zur Verfügung, weltweit sind es zusammen mit Roaming-Partnern über 40.000. „Hotspots lohnen sich vor allem da, wo Leute sich hinsetzen und mit Laptop oder PDA im Internet größere Datenmengen herunterladen wollen“, sagte Bergmann.

Der Aufbau eines flächendeckenden WLAN-Netzes steht bei T-Mobile nicht zur Debatte. „Da setzen wir eher auf die Aufrüstung mit HSDPA und EDGE.“

ZDNet.de Redaktion

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