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Stress in der IT-Branche: Arbeiten bis zum Burnout

Eine interessante Beobachtung der Studie ist, dass sich die Mitarbeiter sehr selten gegen die Überbelastung wehren und stattdessen der Devise „Augen zu und durch“ folgen. Für Gerlmaier liegt dies vor allem an den Führungskräften, die mehr Sensibilität für Belastungsrisiken entwickeln müssten, aber stattdessen eine fragwürdige Leistungskultur vorgeben: „Die Führungskräfte arbeiten oft exorbitant lange und verlangen dieses Engagement dann auch von ihren Teammitgliedern. Viele Überstunden gelten dann als Nachweis für bessere Leistung und höheres Engagement, Leute mit weniger Überstunden als Nine-to-five-Leute oder gar als Low Performer.“

Diese Mentalität führe aber langfristig zur Überforderung. Schließlich sei erwiesen, dass nach acht, neun oder zehn Stunden Arbeit die Aufmerksamkeit und Konzentration und damit auch die Leistungsfähigkeit sinken. Laut Gerlmeier hält man diese Belastung zwar einige Tage, jedoch nicht über mehrere Wochen hinweg aus, ohne erste Burnout-Symptome zu zeigen. IT-Fachleute sollten sich daher die Wochenenden freihalten und täglich mehrere kleine Pausen einlegen, um sich für den Arbeitsalltag zu regenerieren.

Aktuell führt das IAT ein Präventionsprojekt durch, das eine neue Pausenkultur im Unternehmen vorsieht, um den Stresspegel zu senken. Im Rahmen des Projektes sollen die Mitarbeiter innerhalb ihres Teams Wege finden, regelmäßig kleinere Ruhezeiten einzulegen und gemeinsam in die Mittagspause zu gehen. „Wichtig ist, dass alle Mitarbeiter und vor allem die Vorgesetzten diese Pausen unterstützen. Gut ist es auch, wenn die Teammitglieder die Möglichkeit haben, gemeinsam etwa beim Dart oder am Kicker zu entspannen. Optimal wäre es, wenn auch der Projektleiter die Pausen einhält oder als Zeichen mit zum Mittagessen geht“, sagte Gerlmaier.

Neben einer neuen Leistungs- und Pausenkultur rät sie zu Entspannungsübungen und vor allem Ausdauersport wie Joggen, Schwimmen oder Rad fahren. „Stress treibt den Adrenalinspiegel hoch. Um diesen wieder abzubauen, ist Sport sehr nützlich“, so Gerlmaier. Auch weniger Alkohol und Rauchen fördere die Leistungsfähigkeit.

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ZDNet.de Redaktion

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