Letztes Jahr sagte Intels CTO Justin Rattner, dass das Unternehmen keine Pläne habe, in absehbarer Zukunft einen neuen Befehlssatz zu entwickeln. Auch Rick Rashid von Microsoft teilte mit, dass seine Abteilung keinerlei Projekte verfolge, die mit konkurrierenden Befehlssätzen in Zusammenhang stehen – obwohl Microsoft in den Neunzigern mit Windows NT auch andere Technologien unterstützt hat.
Bleibt also alles beim Alten? Zwar erregt höhere Performance stets die Aufmerksamkeit der Software-Entwickler, es sei aber unwahrscheinlich, dass sich mit einem Neuanfang gegenüber x86 eine Verbesserung von mehr als 10 Prozent bei Leistung oder Energieverbrauch erreichen lasse, sagt Hester.
Eine derart geringe Leistungssteigerung werde keine dramatischen Bewegungen weg von x86 auslösen, sagte Pat Gelsinger, altgedienter Chipdesigner sowie Senior Vice President und General Manager der Digital Enterprise Group bei Intel. „Wir erreichen jedes Jahr eine Verdoppelung der Leistung“ mit der bestehenden Architektur, auf der auch ältere Anwendungen immer noch laufen.
Die Fähigkeit der Chiphersteller, noch mehr Transistoren auf ihre Prozessoren zu packen, führt dazu, dass – anteilig betrachtet – immer weniger Transistoren für die Abwärtskompatibiliät geopfert werden. „Die Kompatibilität bringt Belastungen mit sich“, so Gelsinger. „Aber der Gegenwert wiegt die entstehenden Kosten bei weitem auf.“
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