x86: Warum Prozessoren einen Befehlssatz von 1978 nutzen

Eine technologische Neuerung, die sich in diesem Zusammenhang als Joker erweisen könnte, ist die Einführung von Chips mit zwei oder mehr Rechenkernen. Die CPU-Hersteller haben sich auf Multi-Core-Prozessoren konzentriert, um die Probleme beim Energieverbrauch zu umgehen, die ein einzelner, hoch getakteter Kern verursacht. Momentan verwenden allerdings alle Kerne noch denselben Befehlssatz.

Einige Fachleute glauben, dass es zukünftig auch Hybridchips geben könnte: Auf einem Die (Siliziumplättchen) könnten kleinere, energieeffizientere Kerne Platz finden, die andere Befehlssätze verwenden und spezielle Aufgaben übernehmen, zum Beispiel Videoverarbeitung.

IBM geht mit seinem Cell-Prozessor in diese Richtung. Er ist das Herzstück der Playstation 3 von Sony. Beim Cell übernimmt ein Power-PC-Kern eine Art Aufsichtsfunktion für acht separate Recheneinheiten. Zukünftig würden in diesem Fall Chiphersteller einen x86-Kern zur Sicherstellung der Abwärtskompatibilität behalten und die nächste Generation komplexer Rechenoperationen spezieller Hardware überlassen, die dann auf x86 verzichten kann.

Die ersten Zeichen für diesen Wandel sind Projekte wie Fusion von AMD. Das Unternehmen plant die Integration von Grafikprozessor und CPU, berichtet McCarron. Bis 2010 könnten Prozessoren, die mehrere Kerne haben, auf denen verschiedene Befehlssätze laufen, seiner Einschätzung nach Realität sein.

Darauf sollte man sich aber nicht verlassen. „Ein Vorteil (des x86-Befehlssatzes) besteht darin, dass diese Architektur Entwicklungen zulässt. Wenn Probleme auftreten, wird sie einfach angepasst“, so McCarron. „Letztendlich fiel deshalb die Wahl auf diese Architektur. Und damit alle Systeme zusammenarbeiten können, bleiben wir dabei.“

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ZDNet.de Redaktion

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