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RIM bringt virtuellen Blackberry für Smartphones

Der kanadische Blackberry-Anbieter Research in Motion (RIM) hat angekündigt, noch in diesem Jahr die „Blackberry Application Suite“ auf den Markt zu bringen. Die Software ermöglicht die Installation eines virtuellen Blackberrys auf allen Smartphones, die untere Windows Mobile 6 laufen. Damit wird eine Blackberry-Umgebung eingerichtet, die E-Mail, Telefonie, Kalender, Adressbücher und andere Dienste auf den Mobiltelefonen betreibt.

Der Software-Blackberry wird zwar vorerst nur für die „Windows Mobile 6“-Plattform erscheinen, laut Wall Street Journal sollen jedoch später auch andere Betriebssysteme unterstützt werden. Gestartet wird die Software über ein Icon auf der Bedienoberfläche des Mobiltelefons. Die Anwendung soll dasselbe Aussehen haben, wie es User von Blackberrys gewohnt sind. Die virtuellen Blackberrys können sowohl für Blackberry Enterprise Server (Unternehmenskunden) als auch den Blackberry Internet Service (Privatkunden) benutzt werden. Zur Preisgestaltung machte RIM bislang keine Angaben.

Bisher waren die Dienste von RIM an die Blackberry-Hardware gebunden. In begrenzter Form standen sie auch für Nokia- und Palm-Geräte zur Verfügung. Diese Einschränkungen erwiesen sich als Bremse für RIM und boten anderen Unternehmen Spielraum, um eigene E-Mail-Services zu entwickeln und anzubieten. In Deutschland startete zur CeBIT mit Message ein E-Mail-Push-Dienst, der auf allen Smartphone-Plattformen läuft, wie Helmut Blank, Sprecher von Message, ausführte. „Wir sind die europäische Push-Alternative zu Blackberry und anderen US-Unternehmen. Bei uns sind Ihre Daten sicher und bleiben im Land“, heißt es in Anspielung auf Datenschutzbedenken des BSI. E-Mails, die an einen Blackberry ausgegeben werden, passieren einen Server in Großbritannien.

Mit der Öffnung gegenüber anderen Plattformen begibt sich das Unternehmen auf dünnes Eis. Auf der einen Seite wird das Angebot an Geräten, auf denen der Blackberry-Dienst genutzt werden kann, auf einen Schlag erheblich vergrößert, und RIM erreicht Kunden über die Blackberry-Hardware-User hinaus. Andererseits erzielte das Unternehmen bislang 73 Prozent seines Gesamtumsatzes mit dem Verkauf der Geräte. Da der „Zwang“ nun fällt, ist zu erwarten, dass die Zahlen in diesem Segment einbrechen. Mit der neuen Software soll in jedem Fall die Attraktivität der E-Mail-Plattform von RIM sowohl bei Anwendern als auch bei Entwicklern und Telekom-Anbietern gesteigert werden.

ZDNet.de Redaktion

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