Ein weiterer Bug betrifft das Windows Management Interface (WMI). Hier werden bei den Prozessinformationen einige Speichergrößen nunmehr in Kilobyte statt in Byte angegeben, und zwar die Parameter PeakWorkingSetSize, PageFileUsage, und PeakPageFileUsage. Hiervon betroffen sind beispielsweise Serverbetreiber, die ein WMI-basierendes Überwachungstool einsetzen, das die Prozesse routinemäßig auf Memory-Leaks oder andere Speicherauffälligkeiten überprüft.
Benötigt ein Prozess kurzfristig sehr viel Speicher, sodass der Pagefile stark beansprucht und die Gesamtleistung des Systems beeinträchtigt wird, so wird dieses dem entsprechenden Tool nicht mehr auffallen, da zum Beispiel statt 4 GByte nur noch 4 MByte gemeldet werden (Bild 4 und Bild 5).
Dies kann man selbst schnell mit dem WMI-Kommandozeileninterface WMIC.EXE ausprobieren. Ab Windows XP gibt der Befehl ‚wmic process get Caption, WorkingSetSize, PeakWorkingSetSize, PageFileUsage, PeakPageFileUsage‘ den Speicherbedarf für jeden einzelnen Prozess aus.
Interessant ist das Zustandekommen dieses Bugs. Offensichtlich hat ein Microsoft-Entwickler der hauseigenen Dokumentation blind vertraut. Schaut man in die MSDN-Dokumentation, so kann man dort nachlesen, dass die Einheiten Bytes und Kilobytes tatsächlich so beschrieben werden, wie es in Windows 2003 Service Pack 2 realisiert ist.
Schaut man sich die Beschreibungen aber etwas genauer an, sieht man sofort, dass es sich um einen Dokumentationsfehler handelt. Schließlich ergibt es keinen Sinn, die Working Set Size in Byte anzugeben, aber die Peak Working Set Size in Kilobyte. Auch die 64-Bit-Version von Windows XP, die mit dem Windows Server 2003 Service Pack 2 aktualisiert werden kann, ist von dem Bug betroffen. Konsequenterweise hat Microsoft auch der aktuellen Beta 3 von Longhorn-Server den Fehler implementiert.
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