„100-Dollar-Laptop“ wird immer teurer

Die Verantwortlichen des OLPC-Projektes (One Laptop per Child) haben einige neue Informationen zum 100-Dollar-Laptop veröffentlicht. Das Projekt tritt in eine entscheidene Phase: Die Produktion soll im Herbst anlaufen. „Nun müssen jedoch die Länder, die Interesse bekundet haben, Taten folgen lassen“, sagt Nicholas Negroponte, der Gründer des IT-Entwicklungsprojekts. Schlechte Nachrichten gibt es im Hinblick auf den Preis: Der erst im November nach oben korrigierte Preis von 150 Dollar kann auch nicht gehalten werden. Laut jüngsten Angaben wird das Gerät nun für etwa 176 Dollar verkauft werden.

Bislang wurde der Rechner 2,5 Millionen Mal verbindlich vorbestellt. Damit die Massenproduktion aufgenommen werden kann und sich das Projekt rechnet, sind mindestens drei Millionen Bestellungen nötig. Bis Ende Mai müssen daher noch 500.000 XO-Laptops verbindlich bestellt werden, damit der Produktionsbeginn im Oktober wie geplant anlaufen kann. Sieben Länder haben bereits Interesse an dem Produkt bekundet, darunter Argentinien, Thailand, Nigeria, Brasilien und Pakistan. Einige weitere Länder überlegen derzeit, ob sie ebenfalls auf dieses Projekt setzen, beispielsweise Peru und Russland.

Negroponte gibt sich jedoch optimistisch und kündigt an, die Preise des Geräts alle drei Monate anpassen zu wollen. Er rechnet damit, dass sie binnen eines Jahres bereits um 25 Prozent sinken. Sollte die Produktion wie geplant starten können, dann würde der taiwanische Auftragsfertiger Quanta bis zum Jahresende 2007 bereits eine Million Geräte bauen. Schließlich sollen monatlich 400.000 Laptops die Produktionsstraßen verlassen. Wieder aufgekommen ist die Idee, die Geräte auch an Nicht-Entwicklungsländer zu verkaufen. So wäre es durchaus möglich, dass die Geräte auch an US-Schulen verkauft werden, um das Projekt zu finanzieren. Sollten die Rechner schließlich auch in den USA verkauft werden, dann nur zu einem weitaus höheren Preis als in den Entwicklungsländern.

Ziel des OLPC-Projekts ist es, jedes Kind in den Entwicklungsländern mit einem Notebook auszustatten. Der 100-Dollar-Laptop arbeitet mit einem AMD-Prozessor, der mit 400 MHz getaktet ist, 128 MByte dynamischem RAM und 512 MByte SLC-NAND-Flash-Speicher als Festplattenersatz. Bewegliche Teile würden einen Schwachpunkt darstellen, so die Begründung.

Negroponte hat nun auch bestätigt, dass auch Windows auf dem 100-Dollar-Laptop laufen wird. Konstruiert wurde das Notebook für eine Reihe Open-Source-Programmen. Als Betriebssystem war eigentlich eine adaptierte Version von Red Hats Fedora Linux vorgesehen. Nun kann als Betriebssystem auch Windows genutzt werden. Mit der Verteuerung habe dies jedoch nichts zu tun, ist man bemüht zu betonen.

ZDNet.de Redaktion

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