Der Stellenabbau bei Nokia Siemens Networks (NSN) hat scheinbar konkrete Formen angenommen. Laut einem Bericht der finnischen Zeitung „Helsingin Sanomat“ plant der Telefonnetzwerk-Anbieter, in Deutschland und Finnland mehr als 3000 Arbeitsplätze zu streichen. Mindestens 1800 davon sollen auf Deutschland entfallen.
„Wir wollen diese Zahlen nicht kommentieren“, sagt Stefan Müller, NSN-Sprecher für West- und Südeuropa. Bei seinem Start vor rund einem Monat hatte das Unternehmen angekündigt, bis Ende 2010 zehn bis 15 Prozent der insgesamt 60.000 Stellen abzubauen.
Ankündigungen des finnischen Blattes, wonach das Unternehmen noch im Mai weitere Details zu den Stellenstreichungen bekannt gibt, werden von NSN ebenfalls nicht kommentiert. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir zehn bis 15 Prozent der rund 60.000 Arbeitsplätze einsparen wollen“, erklärt Müller. Dies solle bis Ende 2010 geschehen. Insgesamt rechne das Unternehmen damit, bis zu diesem Zeitpunkt die ursprüngliche Kostenbasis durch Synergieeffekte um rund 1,5 Milliarden Euro jährlich abzusenken. Welcher Anteil daran durch den Stellenabbau abgedeckt wird, werde nicht bekannt gegeben.
Der Netzwerk-Anbieter NSN nahm Anfang April mit dreimonatiger Verspätung seine Arbeit auf. Der Start des Joint Ventures hatte sich aufgrund der Korruptionsaffäre rund um Siemens deutlich verzögert. Nokia und Siemens halten jeweils 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen, Siemens brachte mit 2,4 Milliarden Euro jedoch mehr Vermögenswerte ein als Nokia (1,7 Milliarden Euro). Beide Konzerne zahlten demnach mehr ein als ursprünglich geplant. Gemeinsam will man gegen den Branchenführer Ericsson antreten. Nach eigenen Angaben liegt NSN gemessen am Umsatz (2006: 17,1 Milliarden Euro) bereits weltweit auf Platz zwei der Netzwerkausrüster und konnte damit Alcatel-Lucent überholen.
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