Wie eine aktuelle Untersuchung der Verbraucherzentrale NRW zeigt, sollten sich Konsumenten vor der Wahl des Online-Supermarktes genau informieren. Wer den richtigen Anbieter aussucht, kann nämlich bis zu einem Drittel sparen. Die Verbraucherzentrale testete die Internet-Angebote von Doit24.de, Lila-Se.de, Schlecker und Edeka. Bestellt wurden dabei jeweils dieselben 20 Artikel – unter anderem Nudeln, Kaffee, Kekse und Mischgemüse.
„Wir haben uns auf den Preisvergleich konzentriert. Die Qualität der Produkte wurde nicht getestet. Grundsätzlich muss man sagen, dass es noch nicht sehr viele Anbieter gibt und ihr Sortiment meist auch noch lückenhaft ist“, sagt Georg Tryba, Sprecher der Verbraucherzentrale NRW. Der teuerste Online-Supermarkt ist Lila-Se.de: Dort kamen die Testkäufer auf einen Gesamtbetrag von 51,35 Euro. Bei Doit24.de kosteten dieselben Produkte insgesamt 48,04 Euro. Deutlich günstiger fiel der Einkauf mit 39,59 Euro beim Edeka-Angebot Flauers-shop.de aus. Am wenigsten zahlten die Tester jedoch bei Schlecker. Der Testsieger bot die Bestellung für nur 33,73 Euro an.
Der Gesamtpreis besteht aus den Artikelpreisen plus Lieferkosten – auch diese sind höchst unterschiedlich. Am meisten für die Zustellung verrechnet Lila-Se.de mit 6,90 Euro. Am günstigsten liefert Doit24.de mit nur fünf Euro. Im Schnitt dauert es schließlich ein bis drei Tage, bis die bestellten Waren beim Kunden zuhause eintreffen. Dabei ist es wichtig, dass der Einkäufer auch im vereinbarten Zeitraum die Lieferung entgegennehmen kann. Ansonsten gehen die Waren eventuell zurück, die Rechnung muss aber trotzdem bezahlt werden.
„Interessant ist der Online-Einkauf von Lebensmitteln vor allem für Leute, die aus zeitlichen oder logistischen Gründen schwer an frische Waren gelangen“, sagt Tryba. Zu konkreten Zielgruppen könne die Verbraucherzentrale zwar keine Angaben machen, allerdings sei davon auszugehen, dass vor allem Menschen, die im Internet bewandert sind, diese Form des Einkaufs nutzten. „Anbieten würde es sich besonders für ältere Menschen, diese sind aber zumeist nicht mit dem Internet vertraut“, so Trybas Einschätzung.
Wie Zahlen des Bundesverbands des deutschen Versandhandels bestätigen, sind die Deutschen noch eher verhalten, was den Lebensmitteleinkauf im Web betrifft. 2006 wurden 271 Millionen Euro umgesetzt, bei Büchern, CDs und DVDs hingegen waren es 1,8 Milliarden. „Sicherlich handelt es sich um einen Wachstumsmarkt, es gibt aber noch viele Hürden. Die meisten Menschen wollen nicht auf das sinnliche Einkaufserlebnis verzichten, also Lebensmittel anfassen oder riechen“, sagt Tryba.
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