Categories: Unternehmen

US-Gesetze gegen Datendiebstahl kommen voran

Der Rechtsausschuss des US-Senats hat am Donnerstag einstimmig zwei geänderte Gesetzentwürfe zur Einschränkung der Nutzung von persönlichen Daten durch Behörden und Unternehmen befürwortet. Bei den beiden Entwürfen handelt es sich um den Personal Data Privacy und Security Act, der auf Initiative des demokratischen Ausschussvorsitzenden Patrick Leahy sowie des demokratischen Senators Arlen Spector eingebracht worden war, und den Notification of Risk to Personal Data Act, der auf einen Vorschlag der demokratischen Senatorin Dianne Feinstein beruht.

Das Gesetz von Leahy und Arlen sieht unter anderem vor, dass diejenigen, die „beabsichtigt oder geduldet“ Informationen über einen Datendiebstahl verheimlichen, der „wirtschaftlichen Schaden für eine oder mehrere Personen“ zur Folge hat, mit Geldstrafen oder Gefängnis von bis zu fünf Jahren bestraft werden können. Bestimmte Unternehmen, die zum Beispiel mit Daten handeln, müssten gemäß dem Entwurf spezielle Maßnahmen zum Schutz von persönlichen Daten einleiten.

Das Gesetz der Senatorin Feinstein hingegen behandelt nur die Pflicht, Betroffenen im Fall von Datenschutzverletzungen zu benachrichtigen. Nach ihrem Vorschlag müssen Behörden und Unternehmen die Betroffenen unverzüglich informieren. sobald sie davon ausgehen müssen, dass personenbezogene Daten unrechtmäßig abgefragt worden sind. Als Ausnahmen sind Fälle genannt, in denen Unternehmen oder Behörden nachweisen können, dass die verlorenen persönlichen Daten keinen Schaden anrichten können. Dies träfe auf Daten zu, die verschlüsselt oder sonst wie unleserlich gemacht wurden.

Die Vorschläge sind zwei von vielen, die in den letzten Jahren in beide Senatskammern eingebracht worden waren. Alle reflektieren die öffentliche Entrüstung über großangelegte Datendiebstähle an Universitäten, bei Unternehmen und Behörden. Der letzte große Fall war im März bekannt geworden, als TJX Companies den Verlust von 45 Millionen Kundendaten bekannt geben musste.

Verschiedene Bundesstaaten hatten sich bereits mit Gesetzen beschäftigt, die solche Vorfälle abdecken würden. Politiker hatten angemahnt, dass ein landesweiter Standard benötigt werde. „Die Verabschiedung eines übergreifenden Gesetzespakets zum Datenschutz ist eine Priorität der Gesetzgebung“, hatte Leahy in einem Statement vor der Entscheidung von Donnerstag erklärt.

Verbraucherschützer und Datenschützer hatten sich im Vorfeld über zu viele Ausnahmen von den Benachrichtigungspflichten beklagt. Nach Aussage von Leahy werde der geänderte Entwurf nun von Microsoft, dem Center for Democracy and Technology, der Consumers Union, der Cyber Security Industry Alliance und der Consumer Federation of America unterstützt.

„Die neuen Gesetze werden Unternehmen dazu zwingen, Betroffene über Fehler beim Datenschutz zu informieren“, sagte Gail Hillebrand, Rechtsanwalt bei der Consumers Union. „Unternehmen, die dazu gezwungen werden, Verbraucher über Fehler beim Datenschutz zu informieren, werden sich stärker um die Sicherheit sensitiver Daten bemühen.“

Beide Gesetzentwürfe wurden getrennt voneinander befürwortet und werden auch getrennt in die Kammern eingebracht, um ihre Chancen bei der Abstimmung im Senat zu verbessern. Ein Zeitpunkt für die Abstimmung über die Gesetzentwürfe ist noch nicht festgelegt worden. Dem Senat liegen auch noch konkurrierende Vorschläge vor, darunter der Identity Theft Prevention Act, den der Wirtschaftsausschuss des Senates letzte Woche verabschiedet hatte.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

15 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago