Myspace: Jugendschützer fordern beschränkten Zugang

Der Social-Networking-Trend führt dazu, dass unzählige Jugendliche intime Details aus ihrem Leben im Internet veröffentlichen. Mehrere US-Bundesstaaten wollen nun Gesetze verabschieden, die den Zugang zu diesen Seiten für Jugendliche einschränken, wie die „New York Times“ berichtet. Jugendschützer weisen schon lange darauf hin, dass es diese Seiten für Stalker und Sexualverbrecher leicht machen, Opfer zu finden. Seiten wie Myspace oder Facebook sollen in Zukunft das Alter ihrer Benutzer mit verlässlichen Methoden überprüfen, denn bisher wurden die Altersangaben bei der Anmeldung nicht überprüft. Diejenigen, die unter 18 sind, dürften dann nur noch mit elterlicher Erlaubnis Social-Networking-Seiten benutzen.

In welcher Form das Alter der Nutzer überprüft werden soll, ist in den Gesetzesvorlagen nicht festgeschrieben. In Connecticut steht das Gesetz kurz vor seinem Beschluss und in vier anderen Staaten sind ähnliche Initiativen in Bearbeitung. Die Altersverifikation für das Internet wird in den meisten Fällen durch offizielle Dokumente vorgenommen.

Internetseiten, die Alkohol und Zigaretten verkaufen, überprüfen das Alter ihrer Kunden mithilfe ihrer Kreditkarten oder staatlicher Führerscheindatenbanken. Für Minderjährige sind diese Methoden jedoch nicht durchführbar, da sie weder Kreditkarten noch Führerscheine besitzen. Dem Einwand, dass eine verlässliche Altersüberprüfung schwer durchführbar sei, entgegnet Richard Blumenthal, ein Verfechter der neuen Gesetze: „Wenn wir einen Mann auf den Mond schicken können, dann können wir auch das Alter einer Person überprüfen.“

Kritiker bezweifeln jedoch, ob Altersbeschränkungen Belästigungen wirklich verhindern können. Wahrscheinlicher ist, dass Minderjährige auf andere Seiten ausweichen, die keinen Zugangsbeschränkungen unterworfen sind. Eine andere Herangehensweise, die Kinder schützen soll, wäre, bereits verurteilte Sexualverbrecher von Social-Networking-Seiten fernzuhalten, indem E-Mail-Datenbanken angelegt würden und die betreffenden Accounts keinen Zugang erhielten.

ZDNet.de Redaktion

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