Laut Motorola-Chef Ed Zander werden immer mehr PC-Features in neue Handys integriert. Deshalb würden Mobiltelefone schon bald eine dominante Rolle in Unternehmen und Privathaushalten einnehmen. „Ich wette, dass den Smartphones eine ebenso großartige Zukunft bevorsteht, wie sie PCs nach ihrer Markteinführung erlebt haben“, lautet seine Überzeugung.
Besonders die Entwicklung von Mikro-Applikationen wie CRM, Budgetierung und Umsatzplanung werde der Handynutzung einen neuen Schub verleihen. Doch ob Handys wirklich eines Tages vor allem eine Plattform für verschiedene Applikationen sind, muss sich erst noch zeigen – das gesteht selbst Zander ein.
Auch Motorolas Konkurrenten wollen mit komplexen Software-Anwendungen ihr Handy-Geschäft ausdehnen. So hat Marktführer Nokia bereits ein „PC-ähnliches Websurfen“ für seine Handys angekündigt.
Um einen ruinösen Wettbewerb bei gleichzeitig fallenden Gewinnen zu vermeiden, muss Motorola sein Produkt-Portfolio massiv ausbauen. Das Unternehmen plant zudem, seine Produkte sowohl bei Endanwendern als auch in Unternehmen besser zu positionieren. So sollen die Handys mit neuen Interaktionsmöglichkeiten ausgestattet werden, so dass sie vernetzte Geräte zu Hause bedienen oder einstellen können. Als Beispiel nennt Motorola die Programmierung eines Videorekorders.
Ed Zander steht bei seiner Planung unter erheblichem Druck. Nachdem er vor wenigen Tagen den Machtkampf gegen den Investor Carl Icahn gewonnen hatte, muss er jetzt den Aktionären beweisen, dass er die Finanzsituation verbessern und den geforderten Shareholder-Value generieren kann. So versprach er, in diesem Jahr mit dem Handy-Geschäft Gewinn zu machen und das Barvermögen von elf Milliarden Dollar für Akquisitionen und für die Produktentwicklung einzusetzen.
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