Red Hat hat bekannt gegeben, dass es einen neuen Linux-Desktop entwickelt, der für Regierungen und kleine Unternehmen in den Entwicklungsländern geplant ist. Das System trägt die Bezeichnung Global Desktop und ist als Betriebssystem für Intels Lowcost-PC „Classmate“ gedacht der sich speziell an diese Märkte richtet.
Nach dem gescheiterten Versuch im Jahr 2004 ist dies der zweite Anlauf von Red Hat, um mit Linux auf dem Desktop Fuß zu fassen. Die gegenwärtig beliebteste Linux-Desktop-Version ist Ubuntu von Canonical, das demnächst von Dell auf einigen PCs und Laptops vorinstalliert werden soll.
Red Hat hat mit seiner neuen Desktop-Strategie auch nicht vor, eine ernsthafte Windows-Konkurrenz auf den Desktop zu bringen, sondern will sich vor allem im wohltätigen Bereich engagieren. Hierzu arbeitet es mit der Initiative „One Laptop Per Child“ (OLPC) zusammen, deren Ziel es ist, einen Laptop für unter 100 Dollar zu entwickeln, der Schülern in Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt werden soll. „Entwicklungsländer sind auf preiswerte Informationstechnologien angewiesen, die den klassischen Desktop komplett umgehen“, sagt Red Hats Cheftechnologe Brian Stevens. Allerdings gab er noch keinen Lieferzeitpunkt für den Global Desktop an. Auch der Vertriebsweg ist mit Ausnahne von Intels Reseller-Channel noch nicht bekannt.
Red Hat ist bislang vor allem beim Verkauf von Linux-Wartungs-Abonnements erfolgreich, wo es aber neuerdings mit Oracle konkurrieren muss.
Parallel zu seinen Desktop-Plänen kündigte Red Hat auch Erweiterungen des „Red Hat Enterprise Linux“ (RHEL) an. Dabei handelt es sich um eine neue Struktur zum besseren Schutz von personenbezogenen Daten bei Finanzinstituten, in Behörden und im Gesundheitswesen.
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