ICQ bestätigt Login-Probleme

Über tausend ICQ-Anwender haben in der Nacht auf den gestrigen Donnerstag bange Stunden erlebt. Ihr User-Account beziehungsweise das dazugehörige Passwort wurden als ungültig oder gelöscht angezeigt. Während in den ICQ-Technikforen die betroffenen Anwender eine wahre Beitragsflut mit Spekulationen auslösten, ob die Accounts gehackt worden waren, ließ eine offizielle Stellungnahme des AOL-Tochterunternehmens auf sich warten. Auch über den gestrigen Tag verteilt meldeten sich immer mehr ICQ-Nutzer mit demselben Problem.

Die ICQ-Verantwortlichen haben heute erstmals offiziell reagiert und die Probleme bestätigt. „In der Nacht des 9. Mai hat das ICQ-System mit Login-Problemen zu kämpfen gehabt. Diese Probleme wurden nun gelöst, und alle Login-Systeme funktionieren wieder einwandfrei“, so die kurze Stellungnahme des Unternehmens. Eine ICQ-Sprecherin konnte keine Auskunft darüber geben, um was für ein Problem es sich gehandelt hat. Ein externer Hack dürfte aber ausgeschlossen sein. Als wahrscheinlich gelte, dass ein ICQ-Server vorübergehend nicht erreichbar war oder etwaige Kundendaten versehentlich gelöscht wurden.

Es ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar, wie viele Accounts von der Fehlfunktion betroffen waren und ob tatsächlich alle Zugangsdaten wiederhergestellt wurden. Als besonders problematisch erwiesen sich auch einige Forumsbeiträge, die eine Wiederherstellung der Accounts nach einer Überweisung von 20 Dollar an einen Paypal-Empfänger versprachen. Andere Einträge wiederum forderten die verzweifelten Anwender zur Angabe ihrer Daten inklusive des Passwortes über eine externe Seite auf – eine Aufforderung, die wohl als Phishing-Versuch einzustufen ist.

ICQ gilt als Internet- und Web-2.0-Pionier. Die Software wurde bereits im Jahr 1996 vom israelischen Startup-Unternehmen Mirabilis entwickelt. Seit 1997 befinden sich die Firma und ihr Instant-Messaging-Tool im Vollbesitz von AOL. Erst im April dieses Jahres war die neueste Version ICQ 6 erschienen, die mit einer vollständigen Überarbeitung der Software und einer Reihe von neuen Kommunikationsfunktionen aufwartete.

ZDNet.de Redaktion

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