IBM erinnert an Blue-Gene-Vorgänger Deep Blue

IBM hat anlässlich des zehnten Jahrestages des historischen Schachturnier-Sieges seines Supercomputers „Deep Blue“ gegen Schachweltmeister Garri Kasparow an den Vorgänger des derzeit schnellsten Supercomputers „Blue Gene“ erinnert. Heute vor zehn Jahren war es Deep Blue als weltweit erstem Computer gelungen, ein Schachturnier gegen einen amtierenden Weltmeister zu gewinnen.

Deep Blue besaß 32 Prozessoren und konnte 200 Millionen Schachzüge pro Sekunde im damaligen Sechs-Spiele-Match gegen Kasparow berechnen. Heute, zehn Jahre später, verarbeitet Blue Gene als Nachfolger von Deep Blue mit 131.000 Prozessoren bis zu 280 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde. Ein Wissenschaftler müsste IBM zufolge mit einem Taschenrechner 177.000 Jahre ohne Unterbrechung arbeiten, um die Berechnungen zu leisten, die Blue Gene in einer Sekunde vollzieht.

Die Computer-Science-Theorien, parallele Berechnungen in millionenfacher Menge, die bei Deep Blue untersucht wurden, waren die Grundlage für Blue Gene und haben die heutigen Multicore-Chip-Designs eingeleitet. Blue Gene wird unter anderem in Wissenschaft und Forschung in den Bereichen Life Sciences (Proteinfaltung, genetische Forschung, Gehirnforschung), Hydrodynamik, Quantenchemie, Astronomie, Materialforschung und Klimamodellierung eingesetzt.

Derzeit befinden sich Blue-Gene-Systeme an Platz 1 und 3 der Top-500-Supercomputer-Liste. Unter den Top-150-Systemen befinden sich insgesamt 28 Blue-Gene-Systeme, darunter auch der weltweit schnellste Supercomputer im US Department of Energy Lawrence Livermore National Laboratory.

Bereits zu Beginn des Projekts im Jahr 1999 sahen IBM-Forscher voraus, dass künftige Supercomputer durch Energieanforderungen limitiert werden würden. Daher wurde Blue Gene unter dem Prinzip entworfen, die höchste Leistung pro Kilowatt verbrauchter Energie zu liefern.

Die niedrig getakteten, Strom sparenden Embedded-Prozessoren, die in Blue Gene verbaut werden, sind IBM zufolge heutigen hochgetakteten Mikroprozessoren in Sachen Energieeffizienz um den Faktor zwei oder mehr überlegen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

LG zeigt elastisches OLED-Display

Es lässt sich um bis zu 50 Prozent dehnen. Allerdings besitzt es eine deutliche geringere…

15 Stunden ago

BSI zu Cybersicherheit: Bedrohungslage bleibt angespannt

Allerdings nimmt auch die Resilienz gegenüber Cyberattacken zu. Das BSI hat außerdem die Cybersicherheit anstehender…

15 Stunden ago

IT-Ausgaben in Europa steigen 2025 voraussichtlich um 8,7 Prozent

Es ist das größte Wachstum in einem Jahr seit 2021. Unter anderem lässt das Interesse…

1 Tag ago

Magento-Agentur für große Webshops: Was sollte die Magento-Agentur leisten können?

Magento zählt zu den führenden Shopsystemen in der Welt. Es punktet mit hoher Flexibilität und…

2 Tagen ago

Trojaner tarnt sich als AutoCAD

SteelFox gelangt über angebliche Cracks für kostenpflichtige Anwendungen auf die Rechner seiner Opfer. Betroffen sind…

2 Tagen ago

Ymir: Ransomware mit ausgeklügelter Verschleierung

Ymir nutzt fortschrittliche Verschleierungsmethoden. Sie verschlüsselt bestimmte Dateien auf einer Whitelist nicht, um einer Entdeckung…

2 Tagen ago