Microsoft will mit seiner Weltkarten-Software Virtual Earth bereits bis Ende Juni 100 Großstädte in einem fotorealistischen 3D-Modus abbilden. Für die detailgenaue Kartierung setzt der Konzern aus Redmond auf eine digitale 216-Megapixel-Luftbildkamera, die vom kürzlich übernommenen Technologieunternehmen Vexcel entwickelt wurde. Die Firma liefert auch die automatisierten 3D-Algorithmen, welche die kostengünstige 3D-Realisierung ganzer Städte überhaupt erst ermöglichen.
„Das Abbilden unserer Welt in virtueller digitaler Form wird den Umgang der Menschen mit ihrem Computer noch einmal radikal verändern“, meint Virtual-Earth-Manager Stephen Lawler. Habe man zunächst über Portale wie Yahoo oder AOL und dann über textbasierte Suchmaschinen nach Informationen gesucht, ergäben sich durch die multimediale Vernetzung ganz neue Möglichkeiten.
Wie Google mit seinem Google Earth schwebt Microsoft ein virtueller Welt-Stadtplan vor, der mit Informationen über öffentliche Gebäude, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Kinos und anderen Daten aufwartet. Auch Echtzeit-Informationen wie Wetter- oder Verkehrsbedingungen sollen zukünftig in der virtuellen 3D-Welt abgebildet und abgerufen werden können.
Microsofts Pläne sehen vor, innerhalb der nächsten fünf Jahre rund 3000 hochaufgelöste 3D-Städte in das bestehende Kartenmaterial von Virtual Earth zu integrieren. Den Anfang machen vorwiegend amerikanische Metropolen. Schon 2008 sollen aber eine Reihe von europäischen Städten folgen.
Die Eckdaten des von der Kamera geschossenen Bildmaterials sind beeindruckend: Jedes Foto besitzt eine Auflösung von 14.430 mal 9460 Pixeln, was einer Speichergröße von 432 MByte entspricht. Während einer Mission können bis zu 5000 Aufnahmen gemacht werden. Die verwendete Ultracam-X verfügt über 4 TByte internen Speicher.
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