Musikindustrie geht auf Internetradios zu

Die US-Musikindustrie will einen Schritt auf Onlineradio-Betreiber zugehen und denkt über niedrigere Lizenzgebühren für kleine Webcaster nach. Weil sich immer mehr Internetradios über die zunehmend hohen Preise für Musikrechte beklagt hatten, will die Non-Profit-Gruppe Soundexchange, die die Gebühren im Interesse hunderter Labels einsammelt, kleineren Internetradios nun einen Teil an den Kosten ersparen.

De facto würden die Preise für Lizenzgebühren, die im Jahr 2002 unter dem Gesetz „Small Webcast Settlement Act“ festgelegt wurden, künftig auf selbem Niveau gehalten und nicht stetig erhöht. „Kleine Webcaster hätten die Garantie, dass die Lizenzgebühren bis mindestens 2010 nicht angehoben werden“, sagt Michael Huppe, General Counsel Soundexchange.

Die Überlegung der geringeren Lizenzgebühren für kleine Webcaster folgt einer neuen US-Copyright-Richtlinie, die ab 15. Juli in Kraft treten wird. Danach müssen pro Song 0,08 Cent bezahlt werden – allerdings werden sich die Preise jährlich bis 2010 um 30 Prozent erhöhen und letztlich 0,19 Cent ausmachen. Diese stetige Gebührenerhöhung soll nach Überlegung von Soundexchange eben den kleinen Internetradios erspart bleiben. Zwar ist die Musikindustrie der Meinung, die Zahlungen seien ohnehin bescheiden, doch Gegner befürchten, dass 300- bis 1200-prozentige Preissteigerungen zum Sterben vieler Webcaster führen würden.

ZDNet.de Redaktion

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