Toshiba hat angekündigt, zukünftig bis zu 20 Prozent aller Notebooks in den USA und Europa mit AMD-Prozessoren auszustatten. Bisher vertrauten die Japaner zumindest in den USA und Asien ausschließlich auf Chips des Marktführers Intel. Im deutschsprachigen Raum habe es aber bisher schon Modelle mit AMD-Technologie gegeben, so Toshiba-Sprecherin Tanya Quijano.
Neue AMD-basierte Geräte werden Toshiba zufolge bereits für diesen Sommer erwartet. Die Prozessoren sollen in erster Linie im Mittelpreis-Segment zum Einsatz kommen und sind für den Privatanwender-, aber auch Businesskundenmarkt vorgesehen. Branchenanalysten gehen davon aus, dass Toshiba durch die Kooperation Herstellungskosten sparen und sein Produktportfolio erweitern will. „Gerade im Marktsegment von 700 bis 1300 Euro werden wir von der neuen Zusammenarbeit profitieren“, so Quijano.
Obwohl nach Dell mit Toshiba nun ein weiterer großer Hersteller innerhalb eines Jahres die Exklusivpartnerschaft mit Intel beendet hat, gibt man sich dort noch gelassen. Wie Sprecher Martin Strobel betont, sieht man die geänderte Toshiba-Strategie nicht als Gefahr für Intel-Produkte. Vielmehr werde Toshiba zusätzliche Produktlinien einführen, die nicht in direkter Konkurrenz mit dem Intel-Angebot zu sehen seien. Strobel verwies in diesem Zusammenhang auf die neue Centrino-Plattform „Santa Rosa“, mit der man im Notebook-Segment ausgezeichnet aufgestellt sei.
Die Entscheidung Toshibas, ab sofort auf zwei Prozessoren-Hersteller zu setzen, folgt einem Markttrend, der zuletzt auch im Server-Bereich spürbar geworden war. So hatte etwa Sun Microsystems Anfang des Jahres überraschenderweise angekündigt, die exklusive AMD-Partnerschaft um eine neue Kooperation mit Intel zu erweitern. Dass es auch andersherum geht, hatte Intel vor zwei Jahren gezeigt, als Apple-Chef Steve Jobs das Ende der IBM-Ära und den Wechsel zu Intel für alle Mac-Modelle verkündete.
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