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Dell streicht jeden zehnten Job

Dell hat im Zuge seiner Umstrukturierungen den Abbau von 8800 Mitarbeitern angekündigt. Der Personalabbau soll innerhalb der nächsten zwölf Monate erfolgen, betroffen sind demnach rund zehn Prozent des Personals. Dies gab das Unternehmen gestern Abend bekannt. Neben einem neuen Vertriebsmodell über Händler präsentierte der Konzern die Bilanz des ersten Quartals, welche die Analysten positiv überraschte. Die Meldungen beflügelten auch die Aktie des Unternehmens, die nachbörslich zeitweise um bis zu sieben Prozent auf 28,49 Dollar zulegte.

Seit seinem erneuten Amtsantritt als CEO des Konzerns im Januar 2007 versuchte Michael Dell, unter anderem durch eine Neuorganisation des Managementteams den Konzern zu einer positiven Entwicklung zu verhelfen. Ebenso strebte er neben dem Direktverkaufsmodell der Computer einen neuen Vertriebsweg über Händler an. Ein Vertrag mit der US-Supermarktkette Walmart wurde bereits unterzeichnet. „Sollte es zu Reklamationen kommen, gibt es dann einen direkten Ansprechpartner, an den sich der Kunde wenden kann“, sagt Hans Engel, Analyst der Erste Bank. Das neue Vertriebsmodell sei deshalb im Hinblick auf die bislang hohen Versandkosten des Direktvertriebs sinnvoll. Der Kunde könne leichter zufrieden gestellt werden, Hin- und Rücksendungen der Produkte entfallen.

In den Ergebnissen des ersten Quartals sieht Engel eine Bestätigung für die erfolgreiche Restrukturierung des Konzerns. „Wichtig ist, dass das Unternehmen operativ die Kurve kriegt.“ Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2007/08 konnte Dell seinen Umsatz leicht steigern. Dieser lag bei 14,6 Milliarden Dollar (10,8 Milliarden Euro) nach 14,2 Milliarden Dollar im Vergleichsquartal des Vorjahres. Das operative Ergebnis betrug 759 Millionen Dollar (2006: 762 Millionen Dollar) oder 34 Cent je Aktie. Damit übertraf der PC-Hersteller die Erwartungen der Analysten, die mit einem Umsatz von 13,95 Milliarden Dollar sowie einem Ergebnis je Aktie von rund 26 Cent gerechnet hatten. Der leichte Rückgang des operativen Ergebnisses sei derzeit nicht ausschlaggebend, so Engel. „Das große Bild ist wichtig.“ Gründe für das Umsatzwachstum waren nach Angaben des Konzerns ein Rückgang der Komponentenkosten sowie höhere durchschnittliche Verkaufspreise der Produkte.

Welchen Betrag der Konzern durch den Stellenabbau einsparen kann, wurde nicht bekannt gegeben. Auch über die betroffenen Geschäftsbereiche oder Regionen wahrt man bislang Stillschweigen. Die Analysten von Sanford C. Bernstein rechneten mit einem Einsparungspotenzial von rund 600 Millionen Dollar, berichtet das „Wall Street Journal“. Noch wisse man nicht, wo diese Stellen fallen werden, erläutert Engel. Aufgrund der vermehrten Produktreklamationen in der Vergangenheit könne man davon ausgehen, dass mehr Personal eingesetzt wurde, um den erhöhten Service-Bedarf zu decken. Möglich wäre deshalb, dass an dieser Stelle Personalkürzungen stattfänden.

Die laufende Untersuchung der US-Börsenaufsicht SEC, die Finanzberichte des Unternehmens prüft, soll bald abgeschlossen werden, heißt es aus dem Konzern. Konkurrent Hewlett-Packard, derzeit weltgrößter PC-Hersteller, schloss sein zweites Geschäftsquartal mit einem Umsatzplus von 13 Prozent bei 25,53 Milliarden Dollar ab. Der Gewinn nach Abzug von Sonderposten ging von 1,89 Milliarden auf 1,78 Milliarden Dollar zurück. Die Gewinnerwartung für das Gesamtjahr wurde angehoben.

ZDNet.de Redaktion

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